Merkava IV IDF Kampfpanzer 1/16 RC-Profi Modell von Heng Long
| Vorbemerkung
Das
hier besprochenen Modell wurde von mir privat erworben und umgebaut. Da
ich dieses Modell nicht im Sortiment habe und auch keinen der es
liefert Vertrete, handelt es sich bei diesem Baubericht um meinen ganz
subjektiven Eindruck und Erfahrungen mit diesem Modell.
Zum Modell
Mit
dem Merkava 4 hat Heng Long seit Jahren den ersten komplett neuen
Panzertyp im Maßstab 1/16 entwickelt und auf den Markt gebracht.
Wer jetzt denkt endlich, der sollte wissen das Hooben das auch gemacht
hat, nur daß es keiner hierzulande weiß oder mitbekommen
hat, weil dieser chinesische Hersteller hier schlecht bis garnicht
vertreten ist. Aber dies soll kein Vergleich der beiden Hersteller sein.
Ansich
ist die Idee schon zu begrüßen das dieser Panzertyp endlich
auf den Markt kommt, ist er doch der technische Rivale der meisten
modernen Kampfpanzer. Zudem ist sein eigenwilliges Äußeres
eine optische Abwechslung zu den anderen Kampfpanzern.
Heng Long bietet den
Merkava als Hobby und als Profi Edition an, was in meinen Augen
nur ein geschickter Marketing Trick ist, um den erhebnlich höheren
Preis der Profi-Edition zu rechtfertigen. Im Detail bekommt man bei der
Profi Version statt Plastikteilen einen Satz Metall Schwingarme, Laufrollen,
Antriebszahnräder, Umlenkrollen und ein Paar Metallkette.
Alles ganz passable Bauteile. Und wenn man sie sieht will man garnicht
mehr wissen wie die Kunsststoffteile aussehen. Die Laufrollen kommen
mit Gummiauflage und wahlweise Metall oder Kunststoff Zentralkappen.
Das Modell ist einfach aber optisch ansprechend lackiert und die
Empfängereinheit ist eine Heng Long TK-7.0. So weit so standard.
Neu
und wirklich gut ist der Li-Akku, der einem auf den ersten Blick
recht Klein erscheint. Doch der kommt bereits geladen und hat richtig
Power. Wer aber die Fernsteuerung ausreizen will sollte
sich mit der Anleitung befassen, den diese
Fernsteuerung/Empfänger hat mehr Kanäle/Funktionen als
Knöpfe und Hebel auf dem Sender. Für alle die schon eine 2,4
GHz Steuerung mit z.B. 16 Kanälen haben ist das ein Grund den
bestehenden Sender zu nutzen. Ansonsten muß man sich ein
paar Handgriffe für Doppelfunktionen antrainieren.
Das
Modell fährt sich aus der Box sehr sauber und auch in langsamem
Tempo relativ originalgetreu. Für die Turmdrehung benötigt
man etwas Fingerspitzengefühl oder eine andere Übersetzung,
denn die Drehgeschwindigkeit ist deutlich zu hoch wenn man den Hebel zu
impulsiv betätigt. Man muß sich hier quasi langsam
vortasten, dann kommt auch die Drehung langsam, was allerdings nicht
sehr originalgetreu ist. Ebensowenig, wie die nur 320°
Schwenkbereich. Ich weiß nicht ob sich die Israelis damit
zufrieden geben würden, mir gefällt es jedenfalls nicht.
Dem
Fahrzeug liegen ettliche Gußäste mit Kleinteilen zur
Detaillierung bei und das bedeutet wohl Profi-Edition. Man muß
alles selbst anbringen, bevor man das Modell als "Fertig" bezeichnen
kann. Das widerum stellt sich schnell als relativ heraus, wenn man
sich im Internet die zahlreichen Merkava Fotos ansieht. Ich habe mir,
wie immer, Zeit für eine gründliche Recherche genommen. Da ich
bisher keinen Israeli gebaut habe und mich mit den Fahrzeugen der IDF
nur auf der Farben-Ebene über die JPS-Farben
auseinandergesetzt habe, war es auch für mich Neuland. Die
Exkursion war durchaus lehrreich und auch wenn ich die
Walk-Around-Fotostrecke erst viel später gefunden habe, sehr
hilfreich.
Man muß dazu wissen, daß nicht alle Merkava ein Mk4
sind. Die Kampfpanzerfamilie beginnt in den 1970ern mit dem Mk I.
Der heutige Mk 4 hat schon einen Unterableger den 4M und der
Vorgänger Mk III sieht dem Vierer auch recht ähnlich. Also
muß man zuerst mal alle reinen Mk IV aussortieren und sich dann
auf die Details konzentrieren. Und ich sage euch, da gehen euch die
Augen auf was Vorbild und originalgetreues Modell unterscheidet!
Aber
das ist rein äußerlich. Vom technischen Standpunkt habe ich
da bezüglich der Profi-Edition vermutlich eine viel zu hohe
Erwartungshaltung gehabt, aber man hat ja schon ein paar andere Heng
Longs.
Zuerst ist das ja ein "Spielzeug" würden da der
Verkäufer sagen und ich würde antworten, "Genau und das
muß was aushalten!" Da habe ich doch die dreiste Frechheit
gehabt und den Panzer mal einfach zerlegt, also aufgeschraubt und in
seine wichtigsten Baugruppen zerlegt, nicht gegen die Wand gefahren,
wie ihre schon wieder vermutet. Und habe dann schon ein paar
Überraschungen erlebt. Da ich das Modell zumindest mal korrekt
lackieren wollte, mußte ich ja das Fahrwerk von Kette und Rolle
etc. trennen. Schon von außen auffällig ist, daß man sich
beim Hersteller nicht die Mühe macht bei der Profi Version
wenigstens eine Grundierung auf die Laufrollen und Schwingarme zu
spritzen. Blankes Metall geht da ja mal garnicht. Aber das die
Schwingarmlager nicht einmal mit Kugellagern ausgestattet sind ist dann
schon ein schwerer Minuspunkt in Punkto Profi. Zudem werden die
Schwingarme und Drehstäbe nur von einem Plastikring gesichert!? Ja
geht es noch? Das sollte schon mal ein Messing oder Stahlring sein. Und
dann sind die Drehstäbeenden einfach an Plastikzapfen
in der Wanne festgeschraubt. Wie lange die wohl halten werden? Beim anheben der
Unterwanne merkt man sofort wie sich diese verwindet. Jeder der mehr
als einen Panzer hat, weiß daß das nicht gut tut. Bei der
Profi-Edition hätte ich hier schon mal eine Aluwanne oder
wenigstens Metallversteifungen erwartet. Auch wenn die Wanne bei
geschlossener Oberwanne eine höhere Verwindungsfestigkeit haben
mag, sind die vier Schrauben, die hier von oben eingeschraubt werden, auf
dauer nicht genug. Hier ist ein Rüstsatz zwingend erforderlich für jeden der mehr als gelegentlich mit dem Modell fährt!
Zwar
hat man jeder Laufrolle noch zwei Kugellager spendiert, sie aber dann
mit einer BTS statt einer Innensechskant-Metallgewindeschraube
befestigt. Bei meinem Modell sind zudem drei der Schwingarme bei der
Radaufnahme mit Lunkerstellen (Löchern im Material) versehen.
Sowas ist eigentlich Ausschuß und sollte nie im fertigen Produkt
enden!
Die
dilletantische Verlötung der LEDs ist man bei Heng Long ja schon
gewohnt, aber hier haben sie sich noch weiter unterboten. Jeder der
Löten gelernt hat weiß, daß eine gute Lötstelle
glänzen sollte nach dem Abkühlen, ansonsten bezeichnet man
sie als kalte Lötstelle, die nicht lange hält. Nun, da
glänzt mal garnix! Ich kann nur
jedem empfehlen das sorgfältig, sauber nachzulöten und
mit Schrumpfschlauch zu isolieren!
Nach einem genauen Bilck ins
Innere, griff ich mir den Foto und schoß erst mal ein paar
Dokumentationsbilder, denn anschließend habe ich das Modell in
seine Einzelteile zerlegt und komplett neu lackiert und
überarbeitet.
| Der Aufriss
 | 
| Nach dem lösen der Verschraubung erblickt man das! | Alles alte Bekannte. |  |  | Damit man die Kabel wieder an den richtigen Steckplatz zurückstecken kann, sollte man sie vor dem Abziehen beschriften! | Denn die Betriebsanleitung sagt zwar was wo hinkommt, aber nicht wie die Farbkodierung der Kabel ist! |  |  | Nur der Profi darf die Laufrollen selbst lackieren, danke. | Gekapselte Getriebe sind nicht neu aber hilfreich. |  |  | Warum die Winkelspiegel blau sind ist mir schleierhaft, aber wenigstens kann man sie einfach herausnehmen! | Die Rauchschleuder sitzt zwischen Akku und Turm. |  |  | Da ist der Kurzschluß vorprogrammiert, zumal die LED im freien hängt und Schmutz und Feuchtigkeit ausgesetzt ist. | Hier sind die Kontakte wenigstens weit genug auseinander, aber die Lötstellen sind genauso kalt wie bei der anderen. |  |  | Die Frontbeleuchtung ist nur in die Wanne gesteckt. | Für den Akku gibt es einen Kasten und einen neuartigen verpolsicheren Stecker. |
| Das Turminnere und die Kanone
Bilder vom Turminneren habe ich aufzunehmen versäumt.
Zum Glück für Heng Long. Die hätten nämlich erschreckendes gezeigt.
Offensichtlich ist das Teil nämlich einer der frühen Produktionslots.
Anders kann man die große Anzahl hoch herausstehender Ausstoßerstifte
nicht erklären. Für alle die mit dem Kunststoffspritzguß nicht vertraut
sind hier eine kurze Erklärung. Um die fertigen Teile aus der
Metallform zu bekommen bedarf es Druckluft und sogenannter
Ausstoßerstifte. Diese Stifte sind in die Formhälfte eingelassen aus
der das Teil herausgelöst werden soll und heben es soweit an ds die
Druckluft darunter strömen und das Teil ganz auswerfen kann. Die Stifte
werden erst am Schluß der Formherstellung angepaßt und sind auf den
Teilen meist als runder Kreisabdruck erkennbar. Manchmal wie bei mir
ist dieser Kreis durch mehr oder weniger lange halbrunde Plastikstifte
belegt. Das kommt von den noch nicht ganz angepassten Ausstoßern. Sie
hinterlassen diese überflüssigen Angüsse. In meinem Turm wimmelte es
davon. Zudem sorgte einer diese Zapfen dafür das die Turmkanten neben
der Kanone nicht sauber anlagen. Also blieb mir nichts anderes übrig
als alle zu entfernen. Man kann sie meist einfach abknicken aber
manchen muß man mit schweremGerät zu Leibe rücken. Nun liegen ale
diese Fehlstellen auf der Innenseite und sind daher von außen nicht
sichtbar, daher hat man sie auch nicht entfernt. Aber wie oben schon
erläutert kann so ein Zapfen auch stören, daher erst mal weg damit und
dann die Passung kontrollieren. Siehe da, gleich viel besser.
Der
innere Aufbau des Turms entspricht dem selben Schema wie bei allen
BB/IR Modellen. Die Kanone mit Rückstoßeinheit und
Hebe-und Senkeinheit, Munitionszufuhrrinne, LEDs für die
Signalgebung und hier noch ein Anschluß für das vordere M2
MG auf der Kanone. Man solle trotzdem ein Foto machen nur um
sicherzustellen man weiß wo alles wieder hinkommt und wie die
Kabel lagen und wieder liegen sollten.
Dann Schraubenderher raus
und ausbauen, alles. Turmoberteil und Unterteil müssen getrennt
werden, vorher der Drehkranz ab und alle Kabel aus dem Empfänger
raus, die zum Turm führen. Dann die Kanone als ganzes ausbauen und
später das Rohr und die Rohrverkleidung trennen. Ganz wichtig,
die Winkelspiegel ausbauen. Hier sind sie mit einer Schraube gesichert,
raus müssen sie trotzdem. Was man mit den Winkelspiegeln genau
macht erfahrt ihr weiter unten.
Die Teile werden dann lackiert und gut rocknen gelassen.
| Der Staukorb am Turm
Ja,
was sich Heng Long hierbei gedacht hat ist klar:"Sparen wir uns Geld
und Zeit und machen es uns so einfach wie möglich!" Der
Merkava hat am Turmheck einen Gitterkorb für alles was man an
einen Panzer so außen mitführen muß. Die Kosntruktion
war Heng Long eindeutig zu kompliziert, daher hat man einfach einen
unten offenen Kasten gebaut. Die Oberseite soll die Abdeckplane
darstellen, welche mit Zurgurtenverschlossen ist. Allerdings fehlt diie
gesamte Unterseite, so das der Kasten von unten offen ist. Da hier die
Ketten mit den Kugeln eine Art Vorhang bilden dachte man wohl das
sieht man eh nicht! Danke ihr Stümper.
Am Merkava ist der
Boden des Staukasten ein gelochtes Blech, dessen Lochung nicht
gleichmäßig den ganzen Boden durchzieht, sondern nur
bestimmte Bereiche. Man hätte hierfür ein Ätzteil machen
müssen. Der Gitterrahmen außenherum ist auch nicht einfach
aus waagrechten und senkrechten Stäben geschweißt, sondern
schräg, bzw. diagonal. Das gibt ihm höhere Stabilität. Damit
der Wüstensand nicht alles komplett einsandet hat man
außenherum Planen befestigt, die variabel sind und oben offen. Als
Besonderheit sind auf drei Seiten Tafeln mit der Kennung des Fahrzeuges
angebracht. Sie bestehen aus einen Brett, über das eine Plane mit
der entsprechenden Aufschrift gezogen wird. Dadurch sieht man vom
Gitterkasten normalerweise eher wenig und der Hersteller dachte sich
wohl dann können wir uns den auch sparen. Leider. Sicher gibt es dafür bald einen Nachrüstartikel.
Für
das vordere M2 MG ist ja schon ein Nachrüstsatz für die
Beleuchtung des Laufes erhältlich. Auch so ein Teil das eigentlich
bei der Profi Edition enthalten sein sollte!
Aber zurück zum Staukasten. Die schnelle Lösung ist, dem Kasten einen Boden zu verpassen, wie ich es unten getan habe,
 |  | Der echte Staukasten von oben gesehen und ohne Planen. | Zuerst wird eine PS-Platte passend zugeschnitten und eingeklebt. |  |  | Die Klebestreifen sorgen dafür das die Kante sauber paßt. | Zu beachten ist hier, daß durch die Platte manche Bohrungen verdeckt werden. |  |  | An der Innenseite wird nun eine Stützplatte eingepaßt, sowohl hinten als auch an der Vorderkante. | Abschließend werden die schrägen Seitenteile angebracht und alles plan verschliffen. |  |  | Dann erfolgt die Farbgebung. | Fertig ist der geschlossene Staukasten. |
| Die Hängekästen am Heck
Das
Modell kommt zwar mit den Kästen die am Heck der Wanne eingesetzt
werden und sogar mit schönen Ätzteilen der Panzergitter die
daran befestigt sind, allerdings fehlen die in den Kästen
eingehängten Planensäcke in denen die Besatzung ihre
Habseligkeiten aufbewahrt und die mit eine Planendeckel gegen Staub
geschützt sind. Meine Lösung war einfach aber bedarf einiger
Vorarbeiten.
 |  | Zuerst vermessen des inneren Staukasten und erstellen eines Schnittmusters! Beachte die Ecken werden nach innen gefaltet, nicht abgeschnitten! | Dann
kopieren, ausschneiden und testweise zusammenkleben. Dabei zeigt sich,
das der Deckel besser getrennt hergestellt werden sollte und von der
Hinterseite an den Kasten geklebt wird. |  |  | Das Material meiner Wahl ist Special Wrap, eine schwarz mattierte Alufolie (findet man in unserem Shop). | Erst die Folie mit der Fahrzeugfarbe lackieren (Spraydose) und dann wie das Papierdummy zusammenkleben. Kleber war einfacher Alleskleber. |  |  | Die Tafeln für die Beschriftung wurden auch damit überzogen. | So sieht alles fertig aus. |
Die
Staukästen wurden einfach nach Plan zusammengebaut und lackiert.
Anschließend wurde das innere Vermessen und ein Schnittmusterbogen
gezeichnet. Der wurde dreimal ausgedruckt. Einen habe ich zur Kontrolle
testweise zusammengebaut, heißt zugeschitten, die Falzen gekerbt
und an den Klebestellen mit Alleskleber verklebt. Eigentlich sieht die
Papierversion schon ganz passabel aus, aber leider paßte der
Deckel nicht so ganz. Daher entschied ich mich diesen abzutrennen und
mit einer breiteren Klebefläche an der Unterseite neu zu bauen. Der
Deckel wird später einfach an der hinteren Korbseite
angeklebt, aber zuvor muß der Innensack eingepaßt werden.
Special
Warp war hier das Material der Wahl um einen perfekten Folieneindruck
zu erzeugen. Das aus der Filmbranche und Raumfahrt bekannte Material
wird hier als perfekter Folienersatz genutzt. Das relativ dicke
Material ist eine Aluminiumfolie die beiseitig schwarz eloxiert ist.
Dadurch wird sie nicht nur dunkel sondern auch rauh, was ein lackieren
erst ermöglicht. Der Spraylack mit dem ich den gesamten Panzer
lackiert habe wird nun einfach auch auf ein Stück der Folie
gespritzt. Er hält bombenfest auch beim Verbiegen oder leichten
kratzern. Nach dem Trocknen wird der Schnittmusterbogen aufgeklebt.
Dazu einen ablösbaren Sprühkleben nutzen, denn das Papier muß nach den zuschneiden wieder ab.
Dann
die Folie mit einem sehr scharfen Bastelmesser oder einer Schere
zuschneiden. Alle Falzen ankerben und dann das Papier entfernen. Jetzt
zuerst am Boden rundherum die Klebeflächen auffalten, dabei die
Ecken nicht
einschneiden! Sie werden stattdessen nach innen gefaltet und an die
beiden Außenseiten geklebt. dadurch bleibt der Boden dicht. Jetzt
die Seitenteile vorbiegen und dann die rechte und linke Seite am Boden
festkleben. Dazu Alleskleber nutzen, der bleibt elastisch. Die beiden
Heckseiten sind überlappend und können einfach
übereinander geklebt werden. Man kann auch das obenliegenden Teil
etwas kürzer schneiden, damit die Kante an der Seite nicht zu
sehen ist. Fertig ist der Sack.
Der Sack wird mit
Rödelriemen am Gestell befestigt. An den Seiten zwei am Heck drei.
Ich nutzete dafür ein feines Geschenkbändchen, welches Leder
nachempfunden ist und nur 3mm breit. Aus Ermangelung passender
Schnallen mußte es das Band alleine tun.
Um den Sack in
den Korb zu bekommen, faltet man die Seiten leicht nach innen, wie bei
einer Papiertüte. Dadurch läßt er sich leichter
hineinschieben. Dann vorsichtig von innen gegen die Wandung
drücken. Ein Rundholz, Stift oder Spatel sind hier hilfreich. Aber
keine spitzen oder scharfen Hilfsmittel! Die nach vorne in
Fahrtrichtung zeigende Sackwand wird oben an den Rahmen der Gitterbox
geklebt, der Deckel auf deren Rückseite. Dabei den Deckel von oben
auflegen, damit er richtig sitzt und dann gegen die vordere
Außenseite kleben. Fertig ist der Staukasten, Ach ja, einer der
beiden...
Die Markierungsschilder am Staukorb
Die Folie die um die Schilder gewickelt wird, steht
hinten nur einige Millimeter über. Gerade soviel, daß sie
hinter dem Staukasten verschwindet. Angeklebt wird sie mit
dickflüssigem Sekundenkleber, der ungleichmäßig auf der
Fläche verteilt wird, damit die Folie sich wellt. Das Special Wrap
vorher etwas verformen, aber ohne Knicke oder Kanten zu erzeugen, damit
es wie eine Plane aussieht. Anschließend lackieren, sofern man
das nicht schon vorher getan hat. Dann die Aufkleber anbringen.
| Die Winkelspiegel und Sensorenoptiken.
So ein Panzer hat erstaunlich viele Glasbauteile in Form von Winkelspiegeln oder optischen Sensoren und Scheinwerfern. In
der Bilderserie unten werden die Originale direkt mit dem Modell
verglichen, nur um den Unterschied zu verdeutlichen. Die Originalbilder sind Ausschnitte aus der Walk Around Bildserie die im Internet zu finden ist.
 |  | Die
Rückseite des drehbaren Sensors hat eigentlich eine klappbare
Abdeckung, welche am Modell fehlt. Als Staubschutz wurde zudem um den
Sensor ein Band aus Kokosborsten gelegt. | Beim Modell fehlt das alles. Die nett reflektierende Sensorfläche ist Marke Eigenbau. Erläuterung dazu im Text unten. |  |  | Von wegen blau! Schwarz wie die Nacht, weil innen die Schutzkappe drauf ist! | Am Modell ist der Rand außenherum etwas zu dick. |  |  | Leider nur geschlossen zu sehen, da der Inhalt ausgebaut ist. Aber gut zu erkennen der Schlitz in der rechten Klappe. | Den habe ich erst selbst reingefräst! Und um die Sensorscheiben fehlt der Einbaurahmen! |  |  | Der Heckwinkelspiegel hinter dem Turmluk. | Beim Modell fehlte der ganz. Daher ist die selbstgebaute Scheibe klar und sieht realistisch aus. |  | | Von den Winkelspiegeln am Fahrerluk habe ich kein passendes Bild. Es entspricht aber im Wesendlichen dem am Turm. Gut ist das alle Glasteile nur eingesetzt sind und zum Lackieren einfach entnommen werden können! | |
Ja, die Winkelspiegel und Sensoren sind immer so eine Sache.
Jahrzehntelang wurden sie an Modellen in 1/35 nur angedeutet, bevor
sich die Hersteller die Mühe machten sie als Glasteile beizulegen.
Bei 1/16er Modellen sind sie dann ganz genau nachgebildet, nur bei den
RC-Modellen gibt es, noch Probleme.
Beim Merkave sind sie nun
alle blau gefärbt, aber wenigstens problemlos auswechselbar, da
nur eingesteckt oder angeschraubt. So kann man sie zum Lackieren der
Karosse zumindestens ausbauen. Aber es geht noch mehr. Das Vorbild
Winkelspiegel ist ja nichts als ein Periskop mit dem man um die Ecke/in
die Höhe sehen kann. Der blaue Schimmer ist bei manchen dieser
optischen Instrumente materialbedingt, da die Frontscheiben außen
aus Panzerglas sind und grünlich-blau schimmern. Allerdings haben
alle WS eine Abdeckung im Innenraum gegen Streulicht oder Einsicht von
außen, denn der Strahlengang geht in beide Richtungen
gleichermaßen! Ist die Innere Abdeckung zu, kommt auch kein Licht hindurch und somit wir der WS schwarz. Soweit die Theorie.
Am
Modell haben wir aber noch einen wesendlichen Unterschied, nämlich
das fehlen der Spiegel! Oben und unten sitzen ja zwei Spiegel die im
45° Winkel angestellt sind und in einem kleinen Berich sogar
justiert werden können. Am Modell fehlen diese spiegelnden
Flächen aber. Man kann nun den WS ausbauen und die
angeschrägte Seite oben silbern lackieren. Der Effekt ist
mäßig und nur gut wenn die Fläche wirklich glatt
poliert ist. Ich habe einen anderen Weg gewählt, der mir diese Problem garnicht erst bereitet. Nach
dem Lackieren der Bauteile von außen, klebte ich auf die
Innenseite einen Streifen Spiegelfolie. Die gibt es im Baumarkt in der
Sanitärabteilung als Rolle Klebeband. Das Material ist sehr
dünn und gut zu schneiden und es klebt extrem fest, denn man nutzt
es um Glaswolleisolierungen zu versiegeln. Man schneidet sich einen
passend breiten Streifen zu und führt diesen mit der Pinzette in
den Winkelspiegelkanal ein. Mit einem Zahnstocher drückt man das
Klebeband dann nur da an wo es auch kleben soll, den Rest schneidet man
mit dem Bastelmesser/Skalpell ab. Anschließend wird das Glasteil
wieder eingesetzt. Fertig. Der Effekt ist erstaunlich gut. Leider hat Heng Long aber beim Zielgerät den Schlitz in der rechten Klappe
vergessen. Den habe ich manuell eingefräst, was nicht gant einfach
war. Dann ist die Sensorscheibe eigentlich in zwei unterschiedliche
Sensoren unterteilt, die von einem Rahmen in Schwarz oder Fahrzeugfarbe
umrandet sind. Der Rahmen fehlt ganz aber die Scheiben sind abgesetzt,
somit kann man sie wenigstens farblich trennen.
Den
rückwärtigen Winkelspiegeleinsatz hinter dem Turmluk hat man
sich ganz gespart. Daher mußte ich ihn selbst aus einem
Stück Plexiglas anfertigen. Der hat nun zwar die richtige Farbe
ist aber kleiner als das Original. Zudem fällt auf das die
Aufpanzerung vor dem WS etwas kein ausgefallen ist. Dazu später
noch mehr.
Für
alle die das Blau der Bauteile noch mindern möchten, empfiehlt es
sich die Teile mit transparentem Schwarz (Tamiya Smoke) zu lackieren.
Am Besten mit einen weichen Pinsel auf die Frontseite lackieren. Den
Rest nicht lackieren, sonst passt der Spiegel nicht mehr in die
Aufnahme.
| Räder und Fahrwerk
 |  | Blankes Metall mit Gumiringen! | Bis zu diesem Ergebnis waren es viele Arbeitsschritte! |
Gut
am Fahrwerk sind Laufrollen aus Metall mit Gummiauflage und
Metallschwingarme, sowie Metall Antriebszahnräder, Umlenkrollen
und Stützrollen. Weniger gut ist, sie sind unbehandeltes blankes
Metall.
Nun ja, man kann es auch Gut nennen, hat man als
Modellbauer nun die volle Kontrolle über die korrekte Beschichtung
dieser Teile!
Erst mal muß alles auseinander gebaut werden. Das bedeutet auch die Radhälften werden auseinander geschraubt. Nur
die Schwingarme habe ich am Fahrzeug belassen, da man sie so
mitlackieren konnte.
Die Gummiauflagen der Laufrollen sind nur aufgezogen und lassen sich vorsichtig herunterstreifen. Gut verstauen und lagern. Dann wird alles was Metall ist in Silikonentferner gebadet, wortwörtlich! Wie
das Aussieht zeigen die Bilder auf der Making of Seite vom M103A2 Bau.
Das Ergebnis ist das gleiche. Eine graue Brühe und blitzsaubere
und vor allem fettfreie Metallteile. Die werden nun nur noch mit
sauberen Handschuhen angefaßt und mit einer Metallgrundierung
für Zink lackiert. Nach dem Trocknen kommt der
Fahrzeuglack darüber. In unserem Fall Matt Lacksprauy RAL 7006
Braungrau. Zur Farbtonwahl unten mehr. Ebenfalls lackiert werden die Zentralkappen und zwar alle, Metall und Kunststoff.
Nach
dem Trocknen werden alle Teile wieder zusammengebaut, die Laufrollen
aber noch nicht montiert. Erst muß die Wanne dran glauben!
| Die Fahrzeug Lackierung
Gleich höre ich die Nietenzähler schreien:"Das ist aber nicht der korrekte Farbton!" Stimmt, den gibt es aber auch garnicht, basta.
Farben sind sehr subjektiv in der Wahrnehmung und manche verändern sich scheinbar. Diesen
Effekt nutzt die IDF auf ihren Fahrzeugen, wie es übrigens die
Deutsche Wehrmacht bei Kriegsbeginn mit ihren panzergrauen Fahrzeugen
auch tat, nur das hier der Farbton ein etwas anderer ist. Vorweg
muß aber darauf hingewiesen werden, daß der Einsatzzeitraum
und Ort bei IDF Fahrzeugen über deren Farbgebung entscheidet, den
Wüste ist nicht gleich Wüste. Daher fragt euch vorher war es
Sinai oder Negev? Ich für meinen Teil suche mir im Internet ein Foto nach dem ich arbeite. Für mein Modell war es dieses unten.
Ich hör' schon wieder die Nietenzähler: "Aber der sieht doch ganz anders aus!" Stimmt,
ist ja auch nicht der selbe Panzer, sieht man doch an der Kennung. Er
hat aber die gleichen Merkmale, bis auf das fehlende Gitter am Auspuff. Zu
erwähnen sei hier die geänderte Panzerschürze. Die
hinteren zwei Segmente sind nachträglich mit Platten aufgepanzert
worden, welche einfach an die bestehenden Gitter geschraubt wurden. Das
wurde wohl kurz vorher gemacht, da die Farbgebung noch nicht angeglichen
ist. Ich habe das Bild in hochauflösend und da sieht man die
Details bedeutend besser als hier. Was jedoch die Farbgebung angeht,
muß man zwischen der Fahrzeugfarbe und Staub und Dreck
unterscheiden. Würde man das Vorbild durch die Waschanlage
schicken, sähe es dem Modell rechts sehr viel ähnlicher, denn
bei dem fehlt der Staub und Dreck weitgehenst. Wie bestimmt man aber den Fahrzeug Grundfarbton? Indem
man viele Bilder vergleicht, die Farbwerte korrigiert und dann mit
einer RAL Farbkarte vergleicht, sofern man keine guten Beziehungen zu
israelischen Militärangehörigen hat oder sich einen passenden Panzer
schießt.
Für den
Merkava 4 gibt es zwei Farbgebungen. Eine entspricht fast dem
Wehrmachts Dunkelgelb, die andere einem Braungrünen Grauton der
sich vom Farbwert sehr schwer bestimmen läßt, da er sich je
nach Lichteinfall mal brauner oder grüner oder grauer
präsentiert. Viele vermuteten vor einigen Jahren noch, daß
es eigentlich ein reines Grau sei, welches nur durch den Staub seine
Farbe ändert, das stimmt nur zum Teil.
Auf dem Merkava ist
der Farbton der als RAL7006 Braungrau gelistet ist der
wahrscheinlichste. Wie man an meinem Modell sieht, trifft das im direkten
Bildvergleich auch recht gut zu. Ich kann aber aus nächster
Nähe betrachtet sagen, das der Farbton im hellen Sonnenlicht mehr
wie ein sehr dunkles Kahki anmutet, wohingegen er im Schatten sofort
braun und grau wird. Zusammen mit dem Staub der Wüste wird daraus
die perfekte Tarnung, denn der Staub legt sich über das gesamte
Fahrzeug und bleibt an dessen rauher Oberfläche haften. Und hier
liegt das Geheimnis des Merkava. Er ist rauh wie ein Schotterweg!
Die
gesamte Oberseite von Turm und Wanne ist mit einem relativ groben
Schotter beschichtet, der in erster Linie dazu dient das die Besatzung
sicheren Tritt auf den Schrägen des Fahrzeuges hat. Allerdings ist
der Nebeneffekt, daß in den Zwischenräumen der Staub
hängenbleibt den das Fahrzeug während der Fahrt aufwirbelt.
Dabei weht der Fahrtwind einen Teil wieder weg und so tarnt sich das
Fahrzeug quasi während der Fahrt ständig neu. Eine wirklich
geniale Tarnung, die so nur in Wüstengebieten funktioniert.
 |  | Original im Einsatz. | Modell im Garten. |  |  | Oberfläche des Merkava im Detail. | |
Der
gesamte Fahrzeugkörper wurde folglich mit RAL 7006 lackiert. Dann
wurden die Aufkleber angebracht und ein Darkwash aufgetragen. Dieses
verstärkt die Vertiefungen und gibt einen Schmieröleffekt an
beweglichen Teilen. Dieser wird an manchen Stellen bewußt noch
verstärkt, z.B. den Radnabe. Das Wash wird nach dem Trocknen mit
einem Drybrushing in einer gewünschten Staubfarbe
überarbeitet. Es empfiehlt sich dunkel anzufangen und je nach
gewünschter Wirkung heller zu werden. Ab hier liegt es beim
Modellbauer wie weit er das Farbenspiel treiben möchte.
Der
Panzer war ja schon Lackiert, zwar nicht deckend, aber ausreichend
genug um sich eine aufwändige Grundierung mit vorheriger Reinigung
mit Silikonentferner zu ersparen.
Zur Kette noch ein Wort.
Die
Modellkette ist blankes Metall. Das ist eigentlich schon richtig, da
der Wüstensand sie automatisch blank reibt. Bei genauerer
Betrachtung fällt aber auf, daß die Ketten ursprünglich
Schwarz waren, denn in den Vertiefungen ist diese Farbe erhalten
geblieben. Je nach dem wie häufig das Fahrzeug bewegt wurde, ist
die Kette dann noch blank und/oder mit Flugrost behaftet!
Das
führte bei mir dazu, daß ich meiner Kette noch ein Vollbad in
Silikonentferner spendierte, sie dann trocken rubbelte und
gründlich trocknen ließ. Dann bekam sie eine Dusche mit
einem der biligsten matt schwarzen Ralley Lacksprays das ich noch hatte,
bis sie komplett Schwarz war. Anschließend gab es ein Drybrushing
mit rotbrauner Lackfarbe und den Rest besorgt der Abrieb im Betrieb.
 |  | Das Ausstellungsmodell das dem Walk Around als Vorlage diente | Detail dessen Kette. Nie benutzt und schwarz lackiert als Rostschutz. |  |  | Ein Einsatzfahrzeug in der Wüste. | Die Vertiefungen sind noch schwarz, der Rest blank vom Sand. |
Anmerkung
zu dem beiligenden Trockentransferaufklebern. Im Gegensatz zu naß
verarbeiteten Aufklebern werden siese direkt auf die Oberfläche
geklebt und haften erstaunlich fest. Um beim plazieren nicht Bruch zu
erleiden sollte man die Oberfläche mit etwas Seifenlösung
anfeuchten. Ein Tropfen Spülmittel auf eine roße Tasse
Wasser ist mehr als genug. Dann das Abziebild mit der Transferfolie
in Position bringen und mit einem weichenn Tuch vorsichtig
andrücken. Ist die Position korrekt die Flüssigkeit unter dem
Aufkleber zuden Seiten herausdrücken und die Transferfolie
bis zur vollständigen Trocknung darauf lassen. Als Trockenzeit bei
trockener Verarbeitung werden 15 min. angegeben. Bei feuchter
Verarbeitung gilt das nicht mehr und sollte mindestens solange
verlängert werden, bis alle Feuchtigkeit darunter versunstet ist.
Dann noch mal andrücken und anschließend die Transferfolie
sehr vorsichtig entfernen. Auf den ersten Blick wirken die
ufkleber dicker als Naßschiebebilder, sind es aber nicht. Ist die
Transferfolie ab kann man alles nochmals mit einem weichen Tuch
andrücken, besonders die Ränder.
Die weiter
Berarbeitung geht wie sonst auch. Entweder einen Klarlackt darüber
um die Abziebilder etwas zu egalisieren oder direkt das Wash. Ich habe
Festgestellt, das mein Lösemittel im Wash, der Humbrol Enamel
Verdünner, die Transferbilder anlöst. DAshe muß man
vorher einen test machen wieviel davon das Schiebebild verträgt.
Weniger ist immer mehr und führte bei mit dazu das die Aufkleber
noch besser anlagen und fast unsichtbar wurden. Zuviel kann aber
schaden und Runzeln und Falten entstehen lassen! Daher gilt imme die
feuchten Aufkleben nicht berühren, sonst sind sie ab!
Trocknenlassen und dann sehen wie das Ergebnis ist. Bei mir klappte das
prima man sieht keine Kanten mehr und die Aufkleber sind auch noch O.K.
Das ersparte mir den Klarlackauftrag.
Fertig!
Von wegen:
| Nachtrag | Leider
kam mir beim Demontieren meines Modells einer der Scheinwerfer
abhanden. Jeder Bastler kennt das. Einmal nicht aufgepaßt und weg
ist das Bauteil. Die Schwerkraft greift es sich und läßt es
in den unendlichen Weiten der Modellbauwerkstatt verschwinden. Man
sucht danach aber irgendwie ist es nicht zu finden und erst als man
schon eine alternative Lösung hat und an das Teil gar nicht mehr
denkt, taucht es unverhofft wieder auf. Manche Teile bleiben aber
verschwunden und es ist völlig unklar wieso. So war das mit
dem Merkava Scheinwerfer. Abgebaut und aus den Fingern geglitten verschwand er
auf dem Weg zum Fußboden auf nimmer wiedersehen! Ich suchte danach, konnte ihn aber bis heute nicht finden. Dann entdeckte
ich auf der Internetseite des Importeurs ein neues Zubehörteil, daß
eigentlich gar nicht existieren dürfte, ein Satz Scheinwerfer mit
warmweißen LED! Warum der nicht existieren dürfte? Nun weil
der eigentlich Standard sein sollte und dazu gehört! Allerdings
hat man bei diesem "Ersatzteil" ebenfalls die völlig falschen,
blau gefärbten Gläser verbaut! Was den Sinn der Teile
negiert, sofern einem nicht ein Scheinwerfer fehlt, wie bei mir.
Sinnigerweise
werden die Leitungen am Scheinwerfer durch zwei getrennte Löcher
in der Wanne gezogen (siehe Bild weiter oben) und der Kabelaustritt auf der Rückseite liegt
höher als diese Öffnungen, so das die Kabel einen engen Bogen
beschreiben und sichtbar sind. Da hat einer beim Designen wieder mal
messerscharf nachgedacht um dem Kunden soviele Probleme wie
möglich für sein Geld zu bieten! Zu allem Überfluß
sind die Gehäuse nicht etwa die gleichen, nein sie wurden neu
erstellt! Da hätte man vielleicht mal vor der Produktion eine
Passprobe machen sollen?! Einzig die LEDs haben die richtige Farbe
und unter Zuhilfenahme von etwas Scotch 3M Klebeband, dem
beschriftbaren, das milchig trüb ist, kann man ein wenig die
Illusion der korrekten Scheinwerfer erzeugen. Das Klebeband wird
dafür auf die Rückseite der Gläser geklebt und zwar
einmal kreuz und das zweite Mal quer. Das Gehäuse habe
ich derweil in Fahrzeugfarbe nachlackiert und gedrybrusht. Die
Scheiben werden nur eingedrückt und die Kabel durch die
Löcher in der Oberwanne gefädelt. Das geht bei einem zerlegten Modell deutlich
einfacher als beim fertigen. Da die rechteckige Öffnung auf der
Scheinwerferrückseite zu hoch liegt und die Löcher in der
Oberwanne niedriger, ergibt sich ein völlig unnötiges
Kabelknickproblem, das man mit dem Bohrer beheben muß.
Glücklicherweise werden die Scheinwerfer nur eingeklipst und
sitzen dann sehr fest. Anschließend nur die Leitungen
verlöten, wie zuvor die alte Beleuchtung und fertig ist die neue Beleuchtung.
Auch wenn die Glasfarbe nicht gerade toll ist sieht es dennoch besser
aus als die "blauen Flakscheinwerfer" des Profi-Modells. Allerdings
sollte man das eigentlich von vornerherein so erwarten. Hier wird
wirklich Geld geschnitten! Wer die beiden Scheinwerfergehäuse
vom Modell noch hat sollte einfach die LEDs gegen warmweiße
tauschen, das kommt deutlich billiger. Und solange das Zubehör nicht
trübe weiße Gläser und das zum Scheinwerfer
gehörende Schutzgitter enthält, lohnt sich die Investition
nicht wirklich.
 |  | Die beiden "Zurüstsätze" für den Merkava IV | Wären die Scheiben nicht blau wären die neuen Scheinwerfer ein echter Wurf! |  |  | Der Inhalt des MG Zurüstsatzes. Die LED leuchtet rot, dabei ist das MG-Mündungsfeuer gelb! | Die Einbauanleitung offenbart einiges. |  |  | Das MG nach dem Umbau, nur die hervorstehende LED stört etwas. | Die 2,00 Euro Alternative für gleich fünfzig Panzer MGs! |
Außerdem bietet man für die Beleuchtung des M2 MG
einen Zurüstsatz an, der aus einer roten LED, einem schwarz
eloxierten Röhrchen und einem Anschlußstecker mit knapp 10cm
Kabeln und zwei sehr kurzen Stücken Schrumpfschlauch besteht.
Außer dem Kabel mit Stecker ist das meiste Material dieses
Sets auf anderem Weg günstiger zu bekommen. Besonders
irritierend finde ich das die LED Rot leuchtet. Kein Mündungsfeuer
der Welt leuchtet rot! Ich weiß, das denn ich war
Waffenkammerwart und Artillerist. Hier gehört eine warmweiße
oder gleich eine orange/gelbe LED eingebaut und zwar so das man sie von
außen nicht sieht. Ich hatte zwar eine Micro LED mit Lackdraht
Anschlüssen, aber die war auch rot und hätte noch einen
Vorwiderstand benötigt, da sie nur 2V Nennspannung hatte und wie
wir alle wissen müssen rote LED
Strombegrenzt werden. Das war mir dann den Aufwand nicht Wert, zumal
die Farbe weiterhin rot wäre. Die weitaus billigste Lösung an
kleine warmweiße LEDs zu kommen ist nicht der
Elektronikfachmarkt, sonderen der 1 Euro Grabbelshop kurz vor
Weihnachten. Hier wird man von billigen Lichterketten in weiß
oder farbig geradezu erschlagen. Da bekommt man dann für 2 Euro 50
LEDs seiner Wahl verlötet am Lackdraht und mit Heißkleber
eingekapselt. Einziges Problem bei der Lichterkette die ich
noch im Lager hatte war, daß die LEDs zu eng zusammen liegen
und das Kabel dazwischen so nicht lang genug war um durch den Lauf zu
passen. Das kann man leicht ändern. Entweder kauft man eine andere
mit genügend Abstand oder lötet Lackdraht an, den man dann mit
Lack isolieren muß, denn der Lauf ist aus Metall und würde
sonst die Kontakte kurzschließen!
Dem Kit liegt ein
schwarz eloxiertes Aluröhrchen als Austauschlauf bei. Die passende
Mündungsfeuerbremse ist bereits am Spritzast der MG-Teile
vorhanden, hat aber einen kürzeren, dafür hohlen
Mündungstrichter. Ich hatte das Problem mit dem hohlen Lauf
bereits mit einem passenden 2mm Messingröhrchen gelöst,
daß ich selbst brüniert habe. Die Lösung dafür
gibt es im Bastelzubehör z.B. von Uschi v.d.D.. Wichtig ist es das
Metall vorher gründlich zu entfetten, sonst läuft die
Reaktion nicht gleichmäßig und die Färbung sieht
Fleckig aus. Nach dem Vorgang gründlich mit klarem Wasser reinigen
und mit einem trockenen Tuch abtrocknen. Dabei geht auch der lose
Reaktionsüberschuß (schwarzer Film) ab und das Teil ist
fertig. Man kann das Teil aber auch einfach lackieren, was der Angleichung zum Rest dienlich ist. Dann
wird der Lauf nach Bauanleitung eingebaut. Die Mündungsbremse
aufgesetzt und festgeklebt. Nach dem der Kleber trocken ist fädelt
man den Lackdraht der LED durch den Lauf. Es empfiehlt sich die
Drahtenden vorher an der beabsichtigten Lötstelle vom Lack zu
befreien, z.B. mit dem Bastelmesser oder Schleifklotz.
Anschließend fädelt man die Schrumpfschlauchstücke auf
die Enden des Anschlußkabels. Darauf achten die Lötstelle
nicht breiter als die Schlauchstücke anzulegen und dann die Kabel
verlöten. Dabei auf die Polarität achten! Auch wenn der
Lackdraht farbig markiert ist sollte man das vorher noch einmal
prüfen, schon um zu sehen ob die LED funktioniert. Dann
verlötet man alles. Die Lötstellen sollten flach und
glänzend sein und nicht zu lange erwärmt werden, damit die
LED nicht leidet. Prüfen ob die LED noch lebt und
anschließend die Schrumpfschläuche erwärmen. Ich habe
über das gesamte Kabel zusätzlich noch einen schwarzen
Schrumpfschlauch geschrumpft, damit die weiß/rosa Leitung nicht
so herausleuchtet. Das geht schneller und hält besser als
Lackieren. Die LED in der Mündung paßt gerade so in den
Trichter. Man sollte sie vor dem Einbau in Form und Ausrichtung noch
optimieren. Die Lötstelle der Kabel verschwindet im Inneren des
MG. Es reicht sie einfach einzulegen und passend zu positionieren.
Anschließend fügt man die Hälften ohne kleben zusammen
und setzt das Griffstück auf. Auch die restlichen Anbautele
sollten nur gesteckt werden, für den Fall das man die LED mal
wechseln muß. Nun die letzten farblichen Anpassungen vornehmen
und dann alles auf dem Panzer montieren. Es ist hilfreich
zunächst nur den Stecker anzuschließen und die MG-Funktion
zu prüfen. Manchmal ist der Stecker auf der Empfängerplatine
lose oder nicht wieder angeschlossen, nachdem die Oberwanne entfernt
wurde. Da das Kabel dieser Leitung bei mir etwas kurz ausgefallen war,
hatte sie sich beim Anheben der Oberwanne gleich gelöst. Funktioniert alles kann mit der MG-Montage fortgefahren werden.
Die
Fernsteuerung hat eine Soundfunktion für beide MGs und auch einen
entsprechenden Lichtanschluß. Warum für das kleiner 7,62mm
MG keine Beleuchtung beiligt ist mir daher ein Rätsel. Hier ist
Eigeninitative gefragt. Leider läßt sich hier der Lauf nicht
so bequem wechseln. Wenn man aber eine Micro-LED mit 1mm ø
nutzt, kann man diese einfach auf die Mündung kleben und den
Lackdraht auf beiden Seiten entlang des Laufes ankleben. Dann
nur durch eine Bohrung in der Achse der Halterung ins Innere des Turms
führen. Hier dann einen Vorwidersatnd und passendes Kabel mit
dazugehörigem Stecker anlöten und auf den Steckplatz der
Empfängerplatine stecken, fertig. Der Sound für das MG-Feuer läßt sich auf der Fernsteuerung entsprechend einstellen, siehe dazu die Anleitung.
| Das Schleppkabel
Bei
der Studie der Fotos viel mir gleich das fehlende Schleppkabel samt
Halterungen auf. Ich dachte erst ,daß läge daran das es
nachgerüstet sei, dem ist aber wohl nicht so. Der Hersteller hat sich dieses markante Detail am Modell einfach mal gespart, wie einige andere auch. So
ist die Rohrstütze auch nicht Korrekt, denn alle merkavas die ich
bisher auf Bildern gesehen habe haben den Griff zum Öffnen auf der
rechten und nicht der Linken seite. Da hatte wohl der Hersteller ein
gespiegeltes Vorbild!
Die Kabelhalterung ist simpel und kann
leicht nachgebaut werden. Sie besteht aus fünf
hufeisenförmigen Haltebügeln, welche auf die Halter der
Seitenpanzerung geschweißt sind. Vorne wird das untere
Kabel mit der Öse auf einen, an der Fahrzeugwand
festgeschweißten, Bolzen geschoben und mit einem ovalen Blech
fixiert, genau wie am Heck. Das obere Kabel sitzt im vordersten
Haltebügel und wird wie alle anderen mit einem Sicherungsbolzen
gesichert.
Wer das mit den Details dann noch auf die Spitze
treiben will kann auch die Sicherungskabel an den Bolzen und die
Sicherungsketten an der Seitenpanzerung noch ergänzen. Nur das
Rohrstützenteil kann nicht einfach gedreht werden, weil man sich
die Details auf der Rückseite einfach mal gespart hat! Da braucht
es einen Eigenbau oder ein Nachrüstteil das vielleicht auch
aufzumachen geht!
 |  | Übergabe des ersten Mk IV. Man beachte die Kabel und die Rohrstütze! | Deutlich zu sehen ist der Griff zum Öffnen rechts, nicht links! |  |  | Die Befestigung der Kabel ist simpel und kann selbst nachgebaut werden. | Die Ösen weichen etwas von denen der Leos ab, die vom Leo können aber dennoch genutzt werden. |
| Die
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