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Info für Modellbaueinsteiger von Thorsten Schrecke 1999-2010
 
1. Montage verzogener Teile
2. Befestigung von Klarsichtteilen
3. Was tun bei trüben Scheiben?
4. Bemalen von Cockpithauben
5. Bemalen von Kleinteilen
6. Antennen und Drähte
7. Gräser und Schilf für Dioramen

In diesem Beitrag werden einige Kniffe beschrieben, die einem die Arbeit in mancher Modellbausituation erleichtern können. Diese Auflistung erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit und ist eine Sammlung von Erfahrungen die gerne ergänzt werden kann.

1. Montage verzogener Teile

Bei der Montage des Modells treten immer wieder Probleme der unterschiedlichsten Art auf das richtige Know How kann hier über den Erfolg entscheiden, denn es gibt keine schlechten Modellbausätze sondern nur schlechte Modellbauer.

Verzogene Bauteile: Das das ein oder andere Bauteil eines Bausatzes manchmal nicht ganz die Form hat die ihm eigentlich zugedacht war hat meist den einfachen Grund das der sogenannte Spritzling zu früh aus der Form entfernt wurde. Das unter Druck und Hitze in eine Stahlform eingespritzte Polystyrol benötigt eine Weile um sich zu verfestigen. Ist diese Zeitraum zu kurz und wird der Spritzling zu früh aus der Form entnommen verzieht er sich dabei. Ein Solcher Spritzling wird meist ausgesondert. Es kann aber passieren, daß geringfügige Verformungen nicht erkannt werden. Bemerkt man nach dem Kauf solche Mängel sollte man das Modell umtauschen. Eine Passprüfung der großen Teile, vor der eigentlichen Montage, hilft solche Fehler zu erkennen.
Hat man nun das Vergnügen, bei begonnener Arbeit, auf ein solches verzogenes Teil zu stoßen, gibt es häufig eine Rettung. Je nach schwere der Deformation und Größe des Teils gibt es hier unterschiedliche Wege zum Erfolg.
Rumpfhälften von Schiffen oder Flugzeugen neigen häufig zu geringfügigem Verzug. Meist kann man diesen durch den Einsatz von ein paar Klebestreifen, welche die Teile in Position halten beheben. Durch Verwendung von Sekundenkleber lassen sich Bauteile Abschnittsweise verkleben. Beginnend am einen Ende verklebt man z. B. einen Flugzeugrumpf erst im vorderen Drittel, fixiert ihn mit Klebeband zusätzlich und arbeitet sich schrittweise bis zum Ende vor. Dabei sollte man die verzogenen Stellen zuerst fixieren, das erleichtert das weitere Verkleben erheblich. Mit Sekundenkleber verklebte Teile lassen sich leichter voneinander trennen, wenn sie nicht genau passen, besonders wenn nur punktverklebt wurde. Stimmt die Passung, kann in die Klebefuge ein sehr dünnflüssiger Sekundenkleber gegeben werden, der durch Kapilarwirkung regelrecht in den Klebespalt gesaugt wird. Der Vorteil ist, daß vor der endgültigen Verklebung die Passung kontrolliert werden kann. Beim verwenden von Polystyrolklebern kann ebenfalls mit Sekundenkleber gepunktet werden. Auf diese Klebebereiche sollte dann aber kein Polystyrolkleber aufgetragen werden, da dieser den Kunststoff anlöst und eine sekundenschnelle Haftung sonst verhindert. In den Zwischenbereichen kann aber der Polystyrolkleber aufgetragen werden, was bei unzugänglichen Bereichen sinnvoll ist, Die langsamere Klebewirkung ermöglicht eine geringfügige Korrektur und eine dauerhafte Verklebung von Bereichen, die später nicht mehr zugänglich sind. Eine Fixierung mit Klebeband ist hier unerläßlich und sollte eigentlich immer, bis zum Aushärten, erfolgen.

2. Befestigung von Klarsichtteilen

Es ist der Horror schlechthin ein gut gebautes Modell, mit toller Lackierung, nur die Cockpithaube ist beschlagen oder hat Flecken vom Kleber. Um dies zu vermeiden gibt es einen simplen Trick, der bei Modellbauprofis zum Standart gehört. Die Glasteile, egal ob Seitenfenster oder Cockpithaube, werden an der Klebefläche mit feinem Schleifpapier angeschliffen und dann mit Weißleim (z.B. Ponal) angeklebt. Der Kleber wird mittels Zahnstocher oder ähnlichem dünn aufgetragen und trocknet schneller als manche vermuten mag. Da der Kleber lösemittelfrei ist greift er den empfindlichen, klaren Kunststoff nicht an. So verklebte Bauteile lassen sich sehr leicht entfernen sollte dies notwendig sein.
 

3. Was tun bei trüben Scheiben?

Ist Ihre Cockpithaube durch Sekundenkleber trüb geworden? Sofern sie noch an die Innenseite gelangen könne, reinigen sie diese vorsichtig mit einem Wattestäbchen, getränkt mit Spiritus. Erfahrungsgemäß verschwindet der weiße Niederschlag, die Scheibe erscheint jedoch noch milchig. Das rührt von der entfettenden Wirkung des Spiritus her. Durch Rückfettung mit einer geeigneten Politur für Plexiglas oder eine Spritzlackierung mit Acryl-Klarlack der stark verdünnt ist, läßt sich dies beheben.

Bei mechanischen Beschädigungen z. B. Kratzer. Hilft nur auspolieren mit einer Polierpaste für Kunststoffe und Plexiglas. Die erfordert einige Geduld und Zeit. Abschließend sollte das Teil wieder mit Spiritus gereinigt und mit Acryl-Klarlack überlackiert werden. Sollte eine solche Lackierung mal mißlingen, läßt sich der Lack wieder mit Spiritus, Wasser oder dem passenden Verdünner auf Alkoholbasis entfernen. Danach kann der Vorgang wiederholt werden. Eine Lackierung der Glasteile, in der beschriebenen Weise, hat sich als vorteilhaft herausgestellt, da klare Kunststoffteile mit der Zeit zum eintrüben neigen, was mit dem schon vorher erwähnten entfetten zusammenhängt. Lackierte Teile wirken nicht nur transparenter, sie sind auch gegen Eintrübung geschützt. Dies gilt nicht unbedingt für tiefgezogene Cockpithauben, da diese aus einer Polypropylenfolie hergestellt sind und nicht so leicht altern wie Polystyrol.
 

4. Bemalen von Cockpithauben

Original Cockpithauben bestehen aus einer Plexiglashaube, die von einen Rahmen aus Aluminium gehalten und mit der Flugzeug verbunden ist. Dieser Rahmen ist in den meisten Bausätzen, besonders in den kleine Maßstäben, ein Teil mit der Haube. Um ihn zu bemalen bedarf es einiger Vorbereitungen. Um die transparenten Teile des Bauteils gegen Beschädigungen zu schützen und um sie abzumaskieren gegen versehentliches bemalen, sollte das Teil mit Klebeband abmaskiert werden. Besonders geeignet ist ein milchig-transparenter Klebestreifen (z. 3M Scotch). Dieser ist sehr dünn, durch die milchige Transparenz aber leicht vom Bauteil zu unterscheiden und dennoch durchsichtig. Das gesamte Bauteil wird mit dem Klebefilm beklebt. Dabei ist darauf zu achten das keine Luftblasen eingeschlossen werden, und Falten oder feine Spalten zwischen zwei Streifen verbleiben. Mit einem neuen, spitzen und scharfen Skalpell wird dann der Klebefilm, entlang dem Rahmen, eingeschnitten. Dabei ist darauf zu achten, daß nur der Klebefilm durchtrennt wird, nicht aber das Bauteil eingeritzt. Dies setzt einiges Fingerspitzengefühl voraus. Danach werden die Klebefilmteile entfernt die den Rahmen abdecken. Die Übergangskante der Klebefilms muß rundherum blasenfrei anliegen, da sich sonst Farbe zwischen Film und Bauteil zieht.
Bei großen Bauteilen wird sowohl inne wie außen maskiert, da die Cockpitinnenseite meist in einem anderen Farbton lackiert ist. Bei kleinen Teilen klebt man meist die Innenseite insgesamt ab, um sie gegen Beschädigungen zu schützen. Dann wird von außen lackiert, beginnend mit der Farbe des Cockpitinneren. Die erste verwendete Farbe sollte eine Kunstharzfarbe sein, die wie bei einer Grundierung, mit Nitroverdünnung verdünnt wird. Auf einen dünnen Farbauftrag ist hier besonders zu achten, da sonst das Teil zu stark angelöst werden könnte oder Farbe unter die Maskierung gelangt. Nach dem Trocknen wird bei Bedarf eine weitere Farbschicht aufgetragen, sofern die Erste nicht gedeckt hat, dann erfolgt ein Anstrich in den Außenfarbtönen.

Bei großen Bauteilen werden Innen- und Außenseite getrennt lackiert. Nach der Grundierung kann mit Acrylfarben weitergearbeitet werden. Diese haben den Vor- oder Nachteil, daß sie auf dem glatten Klarsichtteil nicht sehr gut haften. Sollte man sich dazu durchringen ohne Maskierung zu bemalen, was in manchen Fällen nicht zu vermeiden ist, empfiehlt sich dieser Farbtyp, da er sich problemlos entfernen läßt.

Die Verwendung von sogenannten Maskierfarben, die einen gummiartigen Schutzfilm über das Bauteil legen ist eine weitere Möglichkeit, die aber erfahrungsgemäß nicht so gut funktioniert.
 

5. Bemalen von Kleinteilen

Es ist schon eine Herausforderung milimeterkleine Bauteile zu bemalen, ob mit Pinsel oder Airbrush macht kaum einen Unterschied. Immer machen sich die Teile selbstständig. Es gibt einige Tricks, wie man sich hier Nerven und Zeit sparen kann.
 

Muß nur ein Kleinteil bemalt werden, ist eine Feststellpinzette oder Uhrmacherpinzette die einfachste Lösung. Sie hält das Teil fest, so daß es bemalt werden kann. Müssen aber eine Vielzahl kleiner Teile gleicher Art und Farbgebung bemalt werden, hilft es sie mit Sekundenkleber am einem Schaschlikspieß festzukleben. Bevorzugt an der Stelle, an der später auch geklebt wird, so daß das Teil problemlos wieder abgelöst werden kann. Bei größeren Teilen kann man auch eine Holzleiste verwenden. Zum Trocknen lassen sich die Schaschlikspieße übrigens gut in einen Bleistiftständer stellen oder einen Knetklumpen stecken. Auch ist damit einem Teileverlust vorgebeugt.
 

6. Antennen und Drähte

Ein Flugzeugmodell hat diverse filigrane Anbauteile, mit der Tendenz zum Abbrechen oder Verlorengehen. Hierzu gehören die Pitotrohre ebenso wie Antennen oder MG´s. Um dem Vorzubeugen gibt es einen einfachen aber wirkungsvollen Trick, der auch noch der Originalgetreue entgegenkommt. Man tauscht ein Pitotrohr-Bauteil mit einem aus einer Spritzenkanüle gefertigten aus. Die Herstellung ist denkbar einfach, einzig die Materialbeschaffung ist etwas aufwendig. Der einfachste Weg ist der in eine Apotheke zu gehen, er ist aber auch der teuerste. Ein Nachfragen beim Hausarzt kann hier helfen.
Zum Herstellen eines Pitotrohres benötigt man zwei ineinander passende Kanülröhrchen. Diese werden mit einer Minitrennscheibe auf die rechte Länge getrimmt. Achtung Schutzbrille tragen!! Dann schiebt man das dünnere Röhrchen in das dickere und tropft einen Tropfen dünnflüssigen Sekundenkleber darauf. Fertig ist das Pitotrohr und es ist sogar ein Rohr! Jetzt nur noch ein Loch in die Tragfläche bohren und einkleben, fertig. Bevor dieses Pitot abbricht hat man sich schon mindestens dreimal daran gestochen.

MG´s sind etwas schwieriger, aber im Prinzip auf die gleiche Art herzustellen. Das Anpassen an das restliche Bauteil ist hier die Schwierigkeit. Dafür besitzen diese MG´s einen hohlen Lauf und gehen längst nicht so schnell verloren.

Drahtantennen, wie sie besonders an älteren Propellermaschinen gang und gäbe sind, lassen sich mittels Beistrickgarn realisieren. Beistrick- oder Gummigarn ist ein elastischer, sehr dünner Faden, der z.B. in Socken eingestrickt wird. Er ist in jedem Fachgeschäft für Stoffe und Nähbedarf zu bekommen und nicht teuer. Am Modell läßt er sich leicht mit Sekundenkleber befestigen. Je nach Ausführung des Originals kann eine Kanüle als Mast eingeklebt werden, in die dann der Faden eingeklebt wird. Das andere Ende wird, unter leichter Spannung, an der entsprechenden Stelle am Modell, in einen vorgebohrten Loch, ebenfalls verklebt. Vorteil dieser Methode ist, im Gegensatz zu feinen Drähten, daß der elastische Faden bei einer versehentlichen Berührung sich nicht verformt oder reißt. Am einfachsten läßt sich der Faden nach Einbau mit einen Edding-Stift schwarz einfärben, aber Vorsicht er ist danach fast unsichtbar.

Peitschenantennen an Panzern oder Fahrzeugen realisiert man mit einen Federstahldraht aus dem RC-Modellbau. Doch Vorsicht mit den Augen beim genauen hingucken!
 

7. Gräser und Schilf für Dioramen

Das beliebte Statikgras aus dem Eisenbahnmodellbau ist für die Herstellung von Rasenflächen in den Maßstäben 1:72, 1:48 und 1:35 meistens ausreichend. Möchte man aber nasse Sumpfwiesen oder Schilf darstellen weiß man nicht so recht wie. Eine Möglichkeit wäre teuer im Eisenbahnzubehörhandel spezielle Materialien zu kaufen. Der billigere Weg ist, ein gang in den Baumarkt und der Erwerb der billigsten Borstenpinsel mit möglichst langen Borsten. Diese nimmt man vorsichtig auseinander, bis man nur die Borsten übrig hat. Bei modernen Pinseln werden die Borsten meist eingeklebt. So hat man am Ende der Demontage einen Borstenplatte, die man nun nach belieben in größere oder kleinere Büschel zerlegen kann. Sollen sie farbig verändert werden, kann dies nun durch in Farbe eintauchen und abstreifen geschehen. Anschließend können sie an der vorbestimmten Stelle im Diorama eingeklebt werden, indem sie in ein vorgebohrtes Loch eingesetzt und verklebt werden.


Die hier veröffentlichten Beiträge sind geistiges Eigentum des Verfasseres und unterliegen dem Urheberrecht. Eine Vervielfältigung auf welche technische Art und Weise auch immer, Veränderung und/oder Nutzung ohne das ausdrückliche schriftliche Einverständniss des Verfassers ist unzulassig und verstößt gegen geltendes Recht und ist daher verboten!

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