
Bismarck
1/200
Baubericht des Hachette Metallmodells
mit Steuerung, Licht und Sound
und
Umbau des Trumpeter Modells
Autor
Th. Schrecke 2019-2021
Alle
Modellbilder Copyright © Thorsten Schrecke 2019-2021
|
Anfang 2019 kam von einem Abo-Anbieter das
Deutsche Schlachtschiff Bismarck
im Maßstab 1/200
als Abo-Bausatz zum Zusammenschrauben, mit Metallrumpf aus
Einzelsegmenten und Aufbauten aus Kunststoff heraus. Das wirklich Neue
an dem Modell war neben dem exorbitanten Gesamtpreis von ca.
1800,-€
für 140 Ausgaben und er damit verbundenen absurd langen Wartezeit
von 140 Wochen bis zur Fertigstellung, die Tatsache, daß man das
Modell mit ferngesteuerter Schiffsartillerie und Beleuchtung
ausgestattet hat.
Das allein rechtfertigt den enormen Preis aber nicht und so kam man auf
den "genialen" Einfall den Rumpf aus einzelnen Segmente in
Zinkdruckguß herzustellen. Leider haben die
Segmentübergänge deutliche Kanten, die es beim Original so
nicht gibt und außerdem dürfte das Modell bei 125cm
Rumpflänge ein nicht unerhebliches Gewicht haben. Es benötigt
damit mehr als ein Regalbrett an der Wand.
Allerdings gefiel mir die Idee der Beleuchtung und der beweglichen
Schiffsartillerie, die bei den Hauptwaffen sogar eine
Rückstoßfunktion neben Heben und Drehen beinhaltet. Zudem
sind die Schiffsschrauben beweglich und es gibt ein Geräuschmodul.
Das schöne war, daß schon mit der 2. Ausgabe der Anton Turm,
mit der darin enthaltenen Mechanik, inklusive Motor, zum relativ
günstigen Lockpreis von 6,99€ angeboten wurde. Ein Angebot
das ich nicht ausschlagen konnte.
 |
So sieht der Anton Turm aus dem
Sammelabo aus wenn er nach Plan montiert ist. |
Wer sich mit der Bismarck etwas auskennt, der weiß das Trumpeter
das Schiff schon vor einigen Jahren als verhältnismäßig
gut detailliertes Kunststoffmodell heraus gebracht hat. Vorteil dieses
Bausatzes ist der Rumpf, welcher in einem Teil ausgeführt ist. So
sollte das bei einem Schiff eigentlich auch sein. Nachteil ist die
dadurch erhebliche Kistenlänge von 130 cm. Das wiederrum wird vom
moderaten Preis von unter 300 € wetgemacht.
Zudem haben ettliche Zubehöranbieter, darunter auch Trumpeter
selbst, fast alles an nachrüstbaren Teilen im Angebot was man
braucht um aus dem Bausatz ein superrealistisches Modell zu bauen.
Beginnend bei gedrehten Rohren für alle Kanonen, Kanonenhosen aus
Resin, Ätzteile, die diverse filigrane Kunststoffteile ersetzen
oder ergänzen und E-Meßhauben
mit offenen Luken für die Haupt- und Sekundärgeschütze.
Letztere sind eine gute Geldanlage, wie übrigens die meisten
andern Teile auch.
Ich habe mir schon vor einem Jahr den Bausatz und das gesamte
Ätzteilesortiment sowie viele der Resin-Umbauteile besorgt. Alle
zusammen haben mich nochmals ca. 200,-€ gekostet, was ich damals
als durchaus happig ansah. Im Vergleich zu dem damals angebotenen
Holzbausatz der Bismarck war der Preis aber immer noch 400,-€
günstiger und die Details einfach um Längen besser! Vor allem
mußte man den Rumpf nicht erst aus streichholzdicken Leisten
aufbauen!!
Aus Zeitmangel und Platzmangel liegt der Bausatz seitdem im Lager und
wartet auf seine Zeit. Das könnte sich nun als Glücksfall
erweisen, denn schon beim Kauf des Modells schwebte mir vor was es nun
als Abo zu kaufen gibt, eine funktionierende steuerbare
Schiffsartillerie! Die Beleuchtungselement sind Kinderkram, die kann
man relativ einfach mit LEDs in unterschiedlichen Farben und
Größen realisieren, die Mechanik für die Geschütze
ist da schon eine echte Herausforderung. Der Platz im Geschützturm
ist begrenzt und selbst wenn man die Mechanik nach unten in den Rumf
auslagert, so muß man sie erst mal entwickeln! "Faulheit ist eine
Tugend, denn sie zwingt zum Denken!" hat irgend ein weiser Mann mal
gesagt und wenn nicht der, dann ich.
Ich habe mir dann mal 4 der Anton Türme gekauft, denn Erstens sind
sie mit 6,99€ nur halbsoteuer wie die Bruno- ,Cäsar-,
Dora-Türme, welche irgendwann viel später mal im Abo
herauskommen, und Zweitens hat der Anton Turm keine E-Meßhauben.
Stimmt nicht ganz, der Anton Turm wurde im April 1941 in
Gotenhafen ungebaut und die E-Meßhauben entfernt, davor hatte
er sehrwohl die
E-Meßhauben. Vermutlich waren diese aber der Gischt ausgesetzt
und daher meist unbrauchbar, weswegen zuvor in Kiel ein
E-Meß-Drehhaube auf dem vorderen Kommandostand eingebaut worden
war.
Daher waren am Turm die "Ohren" abmontiert und Öffnungen
verschlossen worden.
Das bedeutet im Modell, daß der Anton Turm eine Art Universalturm
ist. Wir erinnern uns, die E-Meßhauben sind im Bausatz bereits
enthalten und es gibt sie als Zurüstteil aus Resin mit offenen
Luken. Am neu gekaufen Turm fehlen sie aber bereits und müssen
theoretisch nur ergänzt werden.
Soweit die Theorie, denn nachdem ich den ersten Turmbaustz probeweise
montiert hatte, zog ich die Teil aus dem Bausatz zum Maß- und
Detailvergleich hinzu. Und dabei eröffnete sich mir, daß der
neue Turm nicht nur länger war, sondern die Krümmung der
Rückwand war auch eine andere. Was nun folgte kennt jeder
Modellbauer. Die Kalibrierungsjagd könnte man es nennen. Den
Vergleich aller bekannten sicheren Maße und Details. Im Verlauf
fand ich noch ein Detail das eigentlich ein großes
Fragezeichen aufwarf. Warum war der Turm-Führungsring beim
Fernsteurmodell konzentrisch zur Turmmitte? Eine Frage die sich wohl
abschließend erst klären läßt, wenn die
nächste Baustufe zu diesem Turm erscheint, was noch bis Ausgabe 10
dauern wird.
Derweil beschäftigt mich die Adaption der Richtmechanik im Turm,
mitsamt dem Rückstoßantrieb. Die Kanonen kamen mir zuerst zu
kurz vor, bis ich realisierte, daß die fehlenden 5mm der
Rückstoßweg waren und die Kupplungsscheibe, welche diesen
auf die Kanonen überträgt, in der hintern Totpunkt Stellung
war!
Erfreulicherweise waren die Kanonen aus Metall, leider aber nicht
gedreht, was leichte Grate an den Seiten beinhaltet. Wer die
Möglichkeit hat kann sich die gedrehten
Zubehörgeschützrohre aus Messing von CMK besorgen und
diese passend abdrehen. Leider zwingt die Rohrführung dazu den
hinteren Absatz der Kanonen zu entfernen und es ist nötig das
passende Gegengewicht für den verbauten E-Motor einzubauen. Daher
sind die Alu-Rohre von Trumpeter etwas zu leicht. Zudem sind die
Mündungen der Messingrohre tiefer eingebohrt, was besser aussieht,
sofern man sie nicht sowieso abdeckt.
Die Turmfrage bewegte mich außerdem, nach dem
Längenvergleich, zu prüfen ob die Richtmechanik nicht in den
Bausatzturm implantiert werden kann. Das Ergebnis überraschte mich
dann doch, denn die Rohrwiege paßt tatsächlich genau in die
Halterungen des Trumpeter Modells, allerdings muß man die
mittleren Halterungen nach außen verlegen und zwar auf der
jeweiligen Gegenseite. Die Halterungen haben unten eine
Führungskante, die asymmetrisch ist und nur wenn man sie
spiegelverkehrt verbaut paßt die Rohrwiege exakt dazwischen. Die
äußeren, überflüssigen Teile kann man dann zur
Verstärkung noch von außen aufdoppeln. Vorher muß aber
der Turmboden gemäß dem Vorbild Turmboden ausgespart werden.
Es empfielt sich aber den Turm-Drehpunkt vorher auf eine Schablone zu
übertragen, da man diesen ebenfalls auscheidet. Die Schablone wird
dann später genutzt um den Turm wieder zu zentrieren!
Am Ende kann man dann die Bausatzteile normal weiter verbauen. Nur was
unter den Turm kommt muß dann entsprechen angepaßt werden.
Aber dazu mehr sobald die Teile, bzw. die Bauanleitung dazu vorliegt.
Im Laufe der nächste 140 Wochen werde ich mir daher die Vorschau
auf der Internetseite genau ansehen und mir die Bauanleitungen
herunterladen. Da diese immer einige Zeit vor der Veröffentlichung
online stehen, kann am nur die Teile/Ausgaben ordern die man braucht.
Dabei erhält man natürlich auch das ein oder andere
überflüssige Bauteil, was aber nicht weiter stört, denn
in Summe sollte die Elektronik so günstiger kommen als eine
komplette Eigenentwicklung.
Und da ich derzeit nicht die Zeit habe die Bismarck zu bauen, sammele
ich mir die notwenigen Bestandteile erst einmal zusammen, checke deren
Funktion und überlege mir wie sie adaptiert werden können.
Am Ende habe ich dann hoffentlich ein Kunststoffmodell das nicht nur
alle Details beinhaltet, sondern auch die Geschütze drehen kann
und zwar ferngesteuert.
Parallel wird die Recherche der exakten Schiffskonstellation zu dem von
mir angestrebten Bauzustand/Zeitpunkt weiter recherchiert, denn wie
sich gezeigt hat war die Bismarck bis zu ihrem Ende noch eine vitale
Baustelle mit vielen sichtbaren Änderungen. Daher ist es wichtig
sich vor Baubeginn für einen Zeitpunkt und eine Lackierung zu
entscheiden.
Das Metallmodell wird z.B. in der beliebten und optisch ansprechenden
Mehrfarbtarnung mit aufgemalter Bugwelle und Zickzackstreifen geliefert
und als Version beim Untergang beschrieben. Fakt ist aber, daß
die Bismarck diesen Anstrich nur bis zum 21.Mai 1941 beim Einlaufen in
Grimstadfjord bei Bergen hatte. Beim Auslaufen war dieser Anstrich
gegen einen einheilich dunkelgrauen Anstrich ersetzt worden. Vermutlich
weil die "Bunte Kuh" dem Feind einschlägig bekannt war und man
sich
erhoffte als "Graue Maus" ungesehen ans Ziel zu kommen.
Es war nicht das erste Mal das man das Überwasserschiff in Teilen
oder ganz umlackierte. Es gehörte bei der Marine zur Taktik den
Feind durch eine Änderung der Silhouette und des Anstriches zu
verwirren und sich als anderes Schiff auszugeben. Daher wurden ganze
Schlachtschiffe quasi über Nacht umgefärbt und meist
dann wenn man sich sicher war das man unbeobachtet war.
|
 |
 |
Links
der "Abo"-Turm und rechts der Trumpeter Turm aus dem Bausatz. Der
linke ist deutlich länger! Auch ist der Radius der
Rückwand flacher. |
Ansicht
von unten. Der "Abo"-Turm hat einen konzentrisch versetzten
Barbettenring, wahrscheinlich ein Messfehler dem auch die
Turmlänge
zu verdanken ist. |
 |
 |
Beim Trumpeter Modell sind die Geschütze,
vorbildgetreu, getrennt in zwei Geschützwiegen angeordnet. |
Die beiden inneren Wiegenhalter haben eine Feder die in die
Nut am Boden greift und nur die halbe Materialstärke dick ist. |
 |
 |
Bodenplatte und Rohrwiegenteile mit dem
"Abo"-Geschützteil |
Die
mittleren Wiegenteile werden spiegelverkehrt nach außen
verlagert. Dadurch entsteht eine Erweiterung der Wiegenweite (Pfeil). |
 |
 |
Nun
paßt das "Abo"-Geschützteil exakt
zwischen die Wiegenhalter. |
Achtung
vor dem Kleben muß erst noch der Boden entsprechend dem
"Abo"-Teil Boden ausgespart werden! |
 |
 |
Hier
gut zu sehen das die Teile sauber passen |
Die
fertig montierte Rohrwiege mit Motor für den Rückstoß.
Jetzt wird deutlich warum der Boden ausgespart ist und selbiges auch
beim Bausatzteil erfolgen muß. |
 |
 |
Beim
"Abo"-Geschütz wird die Wiege beim aufsetzen der Turmoberseite
geschlossen und alles verschraubt. |
Bausatz-Turmoberseite
auf "Abo"-Unterseite. Hier wird deutlich das der Turm ca. 4mm zu lang
ist. |
 |
 |
Vergleich
der Rohre. Ganz oben das Alurohr von Trumpeter, dann das Messingrohr
von CMK und schließlich das Zinkdruckgußrohr aus dem
Abo-Kit mit Wiegenmechanismus. |
Der
montierte Anton Turm wie er aus dem Abo-Kit hervorgeht. |
 |
 |
Um
die Leiter nicht direkt an den Turm zu kleben und einen kleinen
Luftspalt zu erhalten habe ich mir eine Lehre aus einem Plastikstreifen
gefertigt und mit Klebefilm befestigt. Der Klebstoff wird von innen
aufgetragen, das vermeidet häßliche flecken und
unnötige Nacharbeit. |
Um
den Brono Turm oder einen der beiden anderen Türme zu erstellen
braucht es nur die EM-"Ohren" aus dem Bausatz. Da die Abdeckfläche
am Turm nicht den gleichen Umriss hat sollte man sie vorher
wegschleifen. |
 |
 |
Die
mit den CMK-Rohren gelieferten EM-"Ohren" sind offen und können
mittels Ätzteilen wahlweise offen oder geschlossen dargestellt
werden. |
Ebenfalls
im CMK-Zurüstsatz enthalten sind die Rohrhosen, die aber für
das bewegliche Geschütz nicht geeignet sind.
Man kann sie aber über die Rohre schieben wenn das Modell ruht. |
|
Seit
dem letzten Eintrag ist nun gut ein halbes Jahr vergangen. Die 75.
Ausgabe ist dieser Tage erschienen und das Metallmodell ist halbfertig,
wenn man das so sagen kann, denn im klassischen Modellbauersinn ist der
Rohbau halbfertig. Durch die relativ wirre Folge an Teilen, mal gibt es
ein Stück Rumpf mal einige Aufbautenteile oder Elektronik, ist ein
Modellbau in geordneter Struktur eigentlich erst nach Lieferung der
letzten Ausgabe sinnvoll.
Aus meiner Sicht wäre es wirklich sinniger erst die Rumpfteile,
dann das Deck und abschließend die Aufbauten auszuliefern. Zum
einen macht es keinen Sinn ein Deck zu bauen, wenn der Rumpf noch nicht
komplett ist. Andererseits sind die Aufbauten, mit all den
Ätzteilen, relativ filigran und schwer zu lagern und auch auf das
Deck zu montierenn nachdem sie bereits fertig montiert sind.
Außerdem ist der Einbau der Motoren und Regeltechnik mit bereits
montiertten Aufbauten fast unmöglich.
Aber der Reihe nach vom Bug zum Heck. Aus Sicht der Anbieter dient das
Mischmasch an Teilefolge dem Marketing. Es soll die Kunden neugierig
und bei der Stange halten, als ob jemand nach 20 gekauften Ausgabe
einfach aufhört. Wer erst einmal dabei ist macht auch bis zum Ende
weiter. Für mich bedeutet es aber genau zu beobachten welche Teile
ich doppelt benötige und welche Ausgaben ich überspringen
kann.
Das ist schon fast Arbeit und klappt nur bedingt gut, obwohl mein
Zeitungshändler da gut mitmacht.
Im Laufe der Zeit habe ich das ferngesteuerte Metallmodell zu
schätzen gelernt und mich entschlossen es komplett zu bauen.
Ich mußte anerkennen, daß es sich um ein gut gemachtes
Modell
handelt, mit vielen technischen Details, die mir am Anfang nicht
bewußt waren. Da der Hersteller es versäumt hat dies im
Vorfeld richtig zu komunizieren und mit Salamitaktik nur
scheibchenweise die Baustruktur des Modells zu erkennen gibt, ist es
wirklich schwer das Gesamtbild der Konstruktion zu erkennen. Hier hat
sich der Hersteller, meiner Meinung nach, selbst geschadet. Hätte
man zu Beginn die gesamte Konstruktion offen gelegt und dem Kunden den
gesamten Umfang gezeigt, z.B. anhand einer bebilderten Bauaunleitung,
wären sicher mehr auf das Abo eingestiegen. So hat man die Katze
im
Sack bekommen und weiß bis zur Mitte noch immer nicht wie das
große Ganze aussieht.
Derzeitiger Stand ist das der Rumpf bis zur Mitte auf Kiel gelegt ist.
Die Teile passen gut und sind einfach zu montieren. Alle Teile sind
vorlackiert und müssen dementsprechend sorgsam behandelt werden.
Auch kommt es leider vor das die Lackierung nicht hält oder die
Linen nicht passgenau lackiert wurden. Hier hilft nur zurückgeben
und solange ein neues Teil einfordern bis es paßt!
Allerdings ist der Rumpf nicht seetauglich, denn er leckt wie ein Sieb!
Hält man ihn gegen das Licht sieht man auch warum. Die
Plattenstöße haben an den Kreuzpunkten Spalte. Nun ist
das Modell nicht als schwimmfähiges Fernsteuermodell
konzipiert. Bei dem Metallrumpf läge es vermutlich auch sehr tief
im Wasser, selbst wenn der Rumpf dicht wäre. Auch sollte man mit
der endgültigen Verschraubung der Rumpfteile warten bis dieser
komplett ist. Denn noch weiß niemand welche Überraschungen
sich die Konstrukteuere für das Heck ausgedacht haben. So
muß man immer damit rechnen Teile eventuell noch einmal zu
lösen. Bisher fehlen nämlich jegliche Spante die den Rumpf
quer zur Fahrtrichtung stabilisiert. Ganz ohne die wird es aber nicht
gehen, denn der Rumpf ist jetzt schon einige Millimeter breiter als das
Deck, mit Tendenz zum auseinanderstreben. Bei RC-Rümpfen wird hier
ein durchbrochenes Unterdeck und eine Anzahl Schotten eingebaut. Da
tiefgezogene Rümpfe noch weicher sind, ist das
unerläßlich. Die Schotten schützen dann auch die
Elektronik vor eventuell durch die Stevenrohre eindringendes Wasser.
Bei dem Metallrumpf ist das zwar nicht notwendig, aber derzeit liegt
das Deck einfach auf und es gibt kein Anzeichen einer wie auch immer
gearteten Fixierung.
Schön ist das man Rumpfstützen mitliefert. Nicht schön
ist das diese erst kommen wenn der Rumpfabschnitt bereits fertig
gestellt
ist!
So hängt der Mittelteil derzeit seit gefühlten 20 Ausgaben
eine Sektion weit über. Einzig die Bugstütze verhindert das
das Schiff nach achtern kippt. Mit Ausgabe 76 soll dann eine weiter
Stütze kommen. Hoffentlich braucht die nächste nicht wieder
so lange.
Ich habe mir gleich am Anfang eine Helling gebaut, ein Brett (MDF)
etwas breiter und länger als das Modell. Darauf eine Mittellinie
gezogen und entlang dieser die Stützen montiert. Vorher habe ich
die Auflagefläche des Rumpfes auf den Stützen mit weichen
Schaumstoffaufklebern beklebt, um ein Verkratzen des Rumpfes beim
wiederholten herausnehmen zu vermeiden! Da diese Auftragen, also eine
bestimmte Dicke haben, verändert sich so deren Postion am Rumpf
geringfügig. Daher sollte man den Rumpf auf die Stützen
stellen, diese genau positionieren und auf dem Brett anzeichnen. Dann
den Rumpf entfernen und die Stützen am Brett anschrauben. Jetzt
hat man eine stabile Arbeitsgrundlage, die man später auch
für den Plastikbausatz nutzen kann. Das fertige Metallmodell
sollte schließlich am Ende einen schönen Ständer
erhalten. Die Helling ist also nur ein Provisorium.
Mit den Decksegmenten kamen auch die Aufbauten und die Türme der
38cm Hauptartillerie "Anton" und "Bravo", sowie die 10,5cm Türme.
Die Schwere Artillerie verfügt über eine, oben schon
gezeigte, Seiten- und Höhenrichtbarkeit, sowie einen simulierten
Rohrrücklauf. Bei der Mittleren Artillerie beschränkt sich
die Beweglichkeit auf gesteuerte Seitenrichtbarkeit und
manuelle Höhenrichtbarkeit. Will man dies in das
Trumpeter Kunststoffmodell übertragen sollte man nicht nur die
Mechanik und Elektronik sondern die gesamte Babette übernehmen. Da
an ihr die Komponenten für den Antrieb befestigt sind. Es ist
möglicherweise sogar sinnvoll das gesammte Deck zu nutzen.
Bei der Mittleren Artillerie verhält es sich genauso. Besonders da
die Seitenrichtmotoren auf der Deckunterseite mit dem Deck fest verbaut
sind, wäre eine Übertragung auf das Plastikmodelldeck
vermutlich sehr aufwändig.
Derzeit habe ich diese Teile noch nicht verglichen, daher ist diese
Einschätzung noch vorläufig!
Wie sich zeigte ist die Artillerie nicht das einzige was sich dreht.
Auch die EM-Stationen auf dem Brückenaufbau und dem Turm sind
mittels E-Motoren steuerbar.
Außerdem gibt es eine funktionierende Ankerwinde. Auf die man
sicher verzichten könnte, aber wenn sie schon da ist, sollte man
auch sie in das Plastikmodell übernehmen. Die Anker sind
allerdings etwas Groß, genau wie deren Befestigungsösen. Da
hilft der Trumpeter Nachrüstsatz in dem auch Geschützrohre
und Schraubenpropeller enthalten sind. In einer späteren Ausgabe
hat man dieses Problem durch neu ovale Ösen für die Anker
behoben. Mir erscheinen sie dennoch zu groß.
Die Aufbauten und damit verbundenen Details aus Ätzteilen sind
beim Metallmodell sehr gut gemacht. Die Ätzteile sind zum Teil
schon vorgebogen und lackiert, was deren Montage erleichtert.
Allerdings sollte man damit wirklich warten bis der Rumpf komplettiert
ist. Leider kommen alle diese Teile immer schubweise im Anhang mit
anderen Teilen, so das man sie im original Blister, mit Ausgabennummer
versehen, sicher verwahren sollte. Auch wenn man die Aufbauten
umlackieren möchte, denn die Schwarz-Weiße Tarnung ist hier
nicht aufgebracht, sollte man mit den Ätzteilen erst nach dem
Lackieren beginnen.
Die Aufbauten sind aus grauem ABS und nicht oder nur teilweise lackiert. Um ein
Ausbleichen durch das Tageslicht zu vermeiden sollten sie unbedingt
noch lackiert werden. Auch weil der Farbton nicht ganz korrekt ist.
Im Aufbautenbereich sind zahlreiche LEDs verbaut als Positionslichter,
Innenbeleuchtung etc. Die kann man günstiger, einzeln, im
Elektonikhandel erstehen. Allerdings sollte man sich die verbauten
Stecker gleich mitbesorgen und die jeweilige Nummerierung auch
anbringen, denn alles muß später auf der Hauptplatine seinen
Platz finden! Auch sind an den LEDs keine Vorwiderstände verbaut,
die sitzen auf der Hauptplatine und sollten dann auch zur LED passen!
Besonders bei grünen und roten LEDs sollte man das vorher
überprüfen bevor man die Platine unter Strom setzt.
Da diese Platine derzeit noch ein gut gehütetes Geheimnis ist und
sicher aus Kostengründen erst ganz an Ende geliefert wird kann man
sich damit noch Zeit lassen.
Bisher kann ich sagen das die Machart und Qualität des
Metallmodells sehr gut ist, wenn auch verbesserungsfähig. Einen
direkten vergleich mit dem Trumpeter Pastikbausatz verbietet schon der
Preis. Größte derzeit ungelöste Schwäche ist der
Inkorrekte Hauptgeschützturm auf allen vier Stationen. Wie oben
detailliert beschrieben. Da sich auch beim "Bravo"-Turm
diesbezüglich nichts geändert hat, ist anzunehmen das der
Hersteller das Problem aussitzt und es den Modellbauern
überläßt sich eine Lösung zu überlegen.
Im Ganzen ist das Modell etwas grobschlächtiger in den
Details, was teilweise der Mechanisierung und Beleuchtung geschuldet
ist. Andererseits ist dies ein Bausatz für Nichtprofis die Schritt
für Schritt angeleitet werden und daher auch einfacher im Detail.
Das muß den Profi ja nicht davon abhalten sich dran zu
verbeißen und das letzte heraus zu kitzeln, oder?
|
Update zum 25.05.2021
Seit dem ersten Teil der Besprechung Anfang 2019 ist eine Pandemie um
die Welt gezogen, die immer noch nicht ganz bewältigt ist. Das
führte auch zu Verzögerungen bei der Lieferung der
Abo-Ausgaben. Jetzt endlich erwarte ich Ausgabe 120, die die Schrauben
samt Steven enthalten wird. Der Rumpf des Modells ist bereits montiert,
aber nur probehalber, was auch für die Aufbauten der vorderen
Schiffshälfte gilt. Da sich gezeigt hat, daß einen der
schrittweise geführte Montageweg in die eine oder andere Sackgasse
führt, aus der man in der Folgeausgabe eventuell nicht mehr
herauskommt und auch der Gesamtüberblick über die noch
kommenden Ausgaben fehlt, habe ich mich entschlossen die Aufbauten erst
nach Komplettierung des Abos zu montieren.
Auch der Rumpf hat derzeit ein kleines Problem, von dem ich noch nicht
weiß ob es in den folgenden Ausgaben nicht doch noch behoben
wird. Um dem nicht vorzugreifen heißt es Geduld zu bewahren.
Das Rumpfproblem liegt im fehlen von jeglichen Querspanten oder
Schottwänden und führt zu einem gewichtsbedingtem
Auseinanerdriften der Bordwände im Milimeterbereich. Da der Rumpf
aus einzelnen zusammengeschraubten Segmenten besteht, ist seine
Statik die eines U, das oben auseinander strebt. In fast allen
Schiffsmodellbausätzen wird diesem Problem mittels Querspanten und
oder einem Ringspant unter den Deck begegnet (wie weiter oben schon mal
erwähnt).
Zudem hat das Deck keinen Punkt an dem es am Rumpf fixiert wird.
Derzeit erscheint es noch so als solle die gesamte Deckslage einfach
nur aufliegen. um später den Zugang zur Technik zu erleichtern. Ob
das so gut ist und inwieweit es geändert werden muß, wird
sich erst ab Ausgabe 140 zeigen.
Zumindest ist der Rumpf nun geschlossen. Mit dem Heckteil kam das
letzte Rumpfteil welches diesen komplettiert. Leider war dieses Teil
wieder eines der offensichtlich inkorrekten, den die Vertiefung
für den Heckanker liegt viel zu weit unten, wie man beim
vergleichen mit einem der zahlreichen Originalfotos unschwer
feststellen kann. Hier wurde bei der Planung und Umsetzung ganz
offensichtlich geschlampt, denn von diesem Rumpfbereich liegen nun
wirklich ausreichend Fotos vor. Da es sich um ein Zinkdruckguß
Bauteil handelt ist ein Umarbeiten sehr schwer und aufwendig. Ich
weiß noch nicht ob ich mir das geben möchte. Da momentan
noch das letzte Stück Deck fehlt, sowie der Dora Turm nebst allen
Anbauten, wird es sicher noch einige Ausgaben dauern bis ich das
endgültige entscheide.
Die Geschütztürme der Hauptartillerie haben, wie
befürchtet, alle das selbe oben bereits erwähnte
Problem. Die verschobene Zentralachse und die daraus resultierende
Verschiebung des Turms nach vorne. Die macht sich in einem
unschönen überstehen der Babettenringabdeckung deutlich und
kann nicht einfach gelöst werden, sondern bedarf eines
aufwändigen Umbaus der Türme.
Schon angesprochen waren die LEDs und die Hauptplatine, die wie sich
herausstellt aus drei Hauptplatinen besteht. Eine vorne, eine in der
Mitte unter dem Deck und eine im
Heck. Da alle Anschlüsse über eine dieser Platinen laufen und
somit darauf abgestimmt sind, sollte man auch die LEDs aus dem Abo
übernehmen, sofern man sich mit Elektonik nicht gut auskennt. Im
Heck wird demnächst der Schiffsantrieb mit den Schrauben
eingebaut. Auch hier wird wie schon bei der Ankerwinde eine Getriebebox
mit Über-bzw. Untersetzung installiert an die dann nur ein kleiner
Motor angeflanscht wird. Der soll dann alle drei Schreuben synchron
drehen und zwar mit der geboten Drehzahl. Mal sehen ob das klappt.
Unter Deck ist derzeit noch wildes Kabelwirrwarr. Da ich die Elektronik
erst anschließen kann wenn die Aufbauten permanent fertig sind,
hängen die Kabel derzeit noch lose herum. Nach Anleitung werden
sie aber ordentlich zusammengeführt und am Kiel mit
Befestigungsclips festgesetzt. Erst dann ist testen möglich, bis
dahin heißt es hoffen das alles funktioniert. Im Bug war das mit
den vorderen Geschütztürmen schon möglich und offenbarte
gleich das nicht alles auf Anhieb funktoniert! Man braucht Geduld und
muß sehr aufpassen das man keine Anschlüsse verpolt, denn
dann geht nix mehr. Auch die Mechanik im Geschützturm sollte
korrekt eingebaut sein und in der Ausgangsstellung stehen, sonst kann
es
Bruch geben wenn der Motor das Programm abfährt!
Der erste Eindruck ist beeindruckend und man freut sich zunehmend auf
die Fertigstellung.
Schade ist das die Macher offensichtlich denken, das der Rumpf im
Heckbereich keine Stütze mehr benötigt. Jedenfalls gibt es
nach der mittleren Stütze bisher keine weitern. Daher mußte
ich den Rumpf am Heck behelfsweise unterbauen, denn die Lücke in
der linken/backbord Seite, wo sich der Maschinenraumeinblick
befindet, schwächt die Struktur und der schwere Rumpf verzieht
sich
dadurch zum Heck hin, wenn er nicht unterbaut wird.
Sollte hier nicht noch eine nachträgliche Verspannung, welche
diese
Aussparung verbindet, eingebaut werden, muß dies in Eigenarbeit
erfolgen um ein spätere absacken des Hecks zu verhindern.
Selbiges gilt auch für die Querspanten.
Das Deck ist bis auf das letzte Stück am Heck fast komplett. Ab
Ausgabe 123 rechne ich damit, daß auch das letzte Heckteil kommt.
Dann
kann dessen Farbgebung der Realität angepaßt werden. Das
Teil ist derzeit zwar ganz nett lackiert aber viel zu hell und
gleichförmig. Die Teakholzbeplankung ist ja unlackiert gewesen und
sollte in kürzester Zeit eine Grauton von verwittertem Holz
bekommen, der durch Salzwasser noch beschleunigt wird. In Bereichen die
von der Mannschaft häufiger benutzt oder begangen werden sollten
deutliche Abnutzungsspuren sein, die heller erscheinen, während zu
den Aufbauten hin in Ecken und Winkeln wo niemand je hinkommt das Holz
deutlich dunkler ist.
Im Internet habe ich Bilder eines japanischen Modellbauers gefunden,
der die Decklage der Yamato vorbildlich lackiert hat, bis hin zu
einzelnen Planken die nur geringfügig heller oder dunkler sind.
Eine gute Vorlage auch für die Bismarck.
Erst dann geht es an die Aufbauten. Wie schon erwähnt sind alle
Aufbauten unlackiert oder teillackiert aus farbigem ABS Kunststoff
gefertigt. Sie
lassen sich daher gut lackieren. Zuerst mit Silikonentferner reinigen
und dann mit der Spritzpistole die Grundfarbe Grau auftragen.
Anschließend mit dem Pinsel altern und dabei daran denken das
Schiffe dieser Größe meist mit Rolle oder Quastenpinseln
lakiert wurden und die Farben durchaus sichtbare Unterschiede in der
Tönung hatten!
Update zum 28.06.2021
Mit Augabe 119 kam die Platine für den Heckbereich, die die
Geschütze, Schrauben und Ruderanlage sowie die Ankerwinde steuert.
Da die Aufbauten mit den motorisierten Bereichen noch nicht fertig
sind, wird der Test der Elektronik noch etwas warten müssen.
Mit Ausgabe 120 -122 trafen die Schiffspropeller mit Stevenrohren und
Befestigungsteilen ein, sowie das dazugehörige Getriebe. Der
Einbau der Schiffspropeller/Schrauben ist relativ unkompliziert. Man
sollte aber darauf achten die Stevenrohre nicht zu weit nach
hinten/achtern zu schieben, da sie sonst den Antrieb blockieren oder
die Flexwelle zu kurz wird um sie festzuschrauben. Daher, entgegen der
Bauanleitung die Stevenrohre gelöst lassen, die Enden der
Flexwelle erst im Antriebsteil befestigen und danach die Stevenrohre so
justieren, daß die Schiffschrauben leicht drehen können!
Der Zusammenbau des Schiffsantriebsgetriebe erfolgt ansonsten nach
Bauanleitung und ist eigentlich unkompliziert. Bevor man allerdings den
Schrittmotor an die Zahnräder anschließt sollte man deren
Freigängigkeit testen um Probleme beim späteren elektrischen
Funktionstest auszuschließen!
Leider enthält die Anleitung keinerlei Hinweis darauf ob das
Getriebe eine Schmierung benötigt und wenn ja welche.
Mit den Ausgabe 123 und 124 trafen die Ruderanlage und die
Heckankerwinde ein. Letztere besteht aus einem klaren
Getriebegehäuse in das die Getriebezahnräder eingebaut werden
müssen. Die Schwierigkeit hier ist deren Lage genau bestimmen zu
können, denn der Text gibt dazu nur wenig Auskunft in der Annahme
die Bilder würden das kommunizieren, diese zeigen aber weiße
Zahnräder auf weißem Hintergrund, ohne ausreichenden
Kontrast, was ein unterscheiden der Zahnräder relativ schwierig
macht.
Echte Fummelarbeit ist die Befestigung des Ankers an der Kette. Da die
Kette nach einbauen des Getriebes im Rumpf erst noch durch die
Öffnung in der Bordwand gefädelt werden muß, sich
dagegen aber hartnäckig verweigert, mußte ich zu einem Trick
greifen. Mittels eines dünnen Aludrahtes, dessen Ende ich zu
einem kleinen Haken umgebogen habe, gelang es mir die instabile,
dünne Kette durch das Loch zu befördern. Erst
anschließend kam die wirkliche Aufgabe, nämlich das
Befestigen der Kette an der Öse am Anker. Ohne Lupenlampe und viel
Geduld ist das nicht zu bewältigen, da beide Teile kein Festes
Widerlager haben und die Öse auch noch aufgespreitzt werden
muß ist es ein echtes Geschicklichkeitsspiel!
Die Lager der Ankerwinder erklärt auch zum Teil warum die
Ankerbucht in der Bordwand tiefer liegt als beim Original. Die
Größe des Gehäuses und seine Ausrichtung machen es
unmöglich den Anker höher zu setzen, ohne Umlenkrollen.
Die Ruderanlage ist relativ einfach aufgebaut und entgegen dem Original
sind die Ruder senkrecht angeordnet. Da die dazugehörige Mechanik
den Bausatzkonstrukteuren offensichtlich zu kompliziert war haben sie
auch hier einen relativ großen Schrittmotor mit einen
Direktantrieb über Zahnräder auf die Ruderachsen gekoppelt.
Beim Einbau merkt man direkt das die Ruder zuviel Spiel haben und alles
etwas locker sitzt. Das ist den Machern offensichtlich auch
aufgefallen, und so liefern sie mit der Ausgabe 128 noch ein paar
Unterlegscheiben nach. Die beseitigen zwar nicht das Achsspiel der
Ruderachsen, dafür aber den wackligen sitzt des Schrittmotors.
Möglicherweise muß man hier dennoch etwas nachbessern?!
Mit den Ausgaben bis 129 kommen dann die restlichen Deckabschnitte, der
Dora Turm mit Höhenrichtantrieb und vieler Kleinteile für die
Detaillierung des Decks. Das Heckdeck besteht aus zwei Teilen. Den
Bereich um den Dora Turm und den Achterdackabschnitt. Als
nächstes steht also die Farbgebung des Decks an!
Es sind dann nur noch 11 Ausgaben bis zum Abo-Ende in denen so ziemlich
alles an Details geliefert werden muß was noch fehlt, sowie die
Lautsprecher, Hauptschalter und restlichen Elektronikkomponenten, der
Ständer und hoffentlich auch die Abhilfen für die
Problemzonen des Rumpfes.
Derzeit habe ich ziemliche Probleme mit dem Zeitschriftenhandel, der
aus unerfindlichen Gründen immer nur eine Ausgabe statt der
bestellten zwei liefert. Daher war ich gezwungen die fehlenden Ausgaben
über die Internetseite zu ordern, was erstaunlich unkompliziert
ist, aber immer Porto kostet!
Dennoch habe ich bald alle Teile für den Bismarck Umbau zusammen,
frage mich aber derzeit ob es nicht interessanter wäre sie in die
Scharnhorst zu adaptieren?
|
Update 30.07.2021
So, die Ausgabe 128 ist diese Woche eingetroffen. Sie enthält den
letzten, den "Dora"-Turm der Bismark und auch dieser ist wie die
anderen, zu lang und konzentrisch gelagert! Nicht das das nicht zu
erwarten war. Man hätte also auch problemlos einen der anderen
Türme doppelt kaufen können und schon viel früher dieses
ausbaustadium erreich, wäre da nicht das kleine gemeine Detail,
das der Babettenring diesmal auch mit in der Packung steckt und nicht
in einer Ausgabe davor oder anschließend geliefert wird! Man
arbeitet wie man sieht hier mit klarem Kalkül um den Kunden zum
Kauf zu zwingen. Besonders heimtückisch ist der Umstand das in
dieser ausgabe auch zwei einfache Unterlegscheiben enthalten sind, mit
denen der Motor der Ruderanlage nachträglich fixiert wird, da er
ohne diese wichtigen Bauteile etwas locker sitzt. Nun auf die Idee bin
ich gleich beim Einbau gekommen und Unterlegscheiben jeglicher
Größe habe ich im Materiallager. Wichtiger wäre eine
Hülse zur Lagerung der Ruderwelle gewesen. Diese hat nämlich
auch gehörig Spiel. Die muß man sich halt selbst besorgen.
Der Babettenring ist das wohl wichtigste Teil, denn seine Höhe
entscheidet über den korrekten sitz des "Dora"-Geschützes.
Somit ist man auf dieses Teil angewiesen und wer nach der Reihe baut
und arbeitet kriegt so was er braucht.
Die Geschützmontage ist ja nun hinlänglich bekannt. Wie auch
bei den anderen, sollte man aber vor verbauen der Rohre kontrollieren
ob die Mündungen zentrisch sind. Da gibt es ab und zu mal einen
Ausreißer.
 |
Die Bismarck im derzeitigen
Bauzustand.
Die Aufbauten könnten schon fertig sein aber ohne das
die Arbeiten am Rumpf abgeschlossen sind macht das keinen Sinn. |
Viel interessanter ist, daß endlich das gesamte Deck auf liegt
und man mal sieht wie es wirkt. Sofort sticht einem der Umsand ins
Auge, das die Decksegmente nicht einheitlich lackiert sind. Zwischen
den Abschitten gibt es erhebliche Schwankungen im Farbton. Bevor man
also alle Kleinteine ans Deck montiert sollte dieses Problem
gelöst werden. Dann kann man sich der Position der Deckslage auf
dem Rumpf widmen und sehen ob alles paßt. Tut es bei mir nicht
ganz. Das Deck wird ja nur eingelegt und der Heckbereich ist schmaler
als der Mittelteil. Nach dem einpassen steht das Deck quasi unter
Spannung und drückt die Rumpfwand Richtung Bug und Heck. Dabei
öffnet sich ein deutlicher Spalt im Bereich der linken Bordwand,
wo der Maschinenraumeinblick ausgespart ist. Ohne Unterstützung
des hinteren Rumpfes hängt das ganze immer weiter runter und
verformt den gesamten Rumpf! Ein schwere Konstruktionsmangel, der
umgehen behoben werden muß. Genauso wie der Umstand, daß im
Bereich des Mittelschiffs der Rumpf 2mm breiter ist als das Deck.
Ich hatte schon weiter oben auf dieses Problem hingewiesen. Jetzt kommt es voll zum Tragen und benötigt schnelle Abhilfe!
Von seiten des Hersteller ist diesbezüglich nichts in Sicht. Bis
Ausgabe 131 kann ich keinerlei Bauteile ausmachen die dieses Problem
beseitigen!
|
Update 04.08.2021
Am Wochenende habe ich mich intensiv mit dem zuletzt genannten Problem
der Rumpfstabilität auseinander gesetzt. Eigenetlich ist die
Lösung ganz einfach, doch bei Umsetzung steckt der Teufel wie
immer im Detail. Bedingt durch die vielen Kabel und Beweglichen Teile
die an der Unterseite des Decks montiert sind bedarf es einer genauen
Planung.
Der herausnehmbare Bordwandteil verursacht eine Schwachstelle in der
Rumpfschale. Diese kann einfach geschlossen werden indem man die beiden
oberen Enden wieder verbindet, ohne natürlich die Funktion der
heausnehmbaren Bordwand und den Einblick in den Maschinenraum zu
behindern. Zudem muß verhindert werden das die Drehnung der
mittleren Artillerie nicht behindert wird.
Ich bin so vorgegangen. Im Materiallager habe ich mir ein U-Profil mit
ca. 8mm Kantenlänge gesucht. Das Material hat 7,5 x 7,5
mm und eine Zentrierkerbe auf der Innenseite. Mit dem Messschieber (man
kann aber auch einen Zwei-Spitzen-Zirkel nehmen) habe ich den
genauen Abstand der Kreuzschlitzschrauben, welche die Magneten an der
Bordwandinnenseite fixieren, gemessen. Einfach Mitte zu Mitte vom
Keurschlitz aus. Das Maß ist 96,51mm. Wichtig, dabei den Rumpf am
Heck natürlich so aufbocken, das sich der Spalt in der Bordwand
schließt, bevor man mißt!
Das Maß habe ich auf 96 mm abgerundet, da der Bohrer ein 2mm Loch
bohrt und die Schrauben nur 1,98 mm Durchmesser haben, sowie dem
Umstand daß die Traverse auf Spannung sitzen soll. Das Maß wurde
auf dem U-Profil unten angerissen und zwei Löcher gebohrt. Dann
entgratet und testweise angeschraubt.
Dabei zeigte sich, daß die herausnehmbare Bordwand nicht ganz anliegt,
weil die Schrauben auf der Innenseite gegen das Profil drücken.
Auch muß das Profil zum Heck hin dahingehen gekürzt und
angeschrägt werden, daß es den Zahndrehkranz der MA nicht
blockiert. Richtung Bug bedarf es nur einer passenden Kürzung des
Endes mit 45° Abschrägung, da dort keine Mechaniken im Weg
sind.
Von außen wird dann die Bordwand angehalten und die Position der
Schraubenköpfe angezeichnet. Diese Positionen an der Traverse werden dann auf maximale
Größe (ca. 4,7mm aufgebohrt und entgratet. Jetzt wieder
anschrauben und siehe da, die Bordwand paßt wieder an ihren Platz
und zwar ganz ohne Spalt, auch nachdem man die Heckunterbauung entfernt!
Erfreulicher Nebeneffekt ist das so Zug auf die gesamte Rumpfoberkante
entsteht und sich die Spalten zum Deck hin auffällig deutlich
schließen!
Um den zur Montage entfernten Maschinenraum wieder einbauen zu
können muß die Traverse aber erst noch mal entfernt werden.
Danach hält sich auch dieses Bauteil an seinem Platz. Legt man
eine Streifen Polystyrol unter sogar wackelfrei!
 |
 |
Blick in das Schiffsinnere mit dem Maschinenraum und der darüber angebrachten Traverse. |
Das
U-Profil ist nach innen offen, damit die Schrauben zugänglich
sind. Es wird einfach mit den beiden äußeren Schrauben
befestigt. |
 |
 |
Die eingebaute Traverse von außen gesehen. Später wird sie noch farblich eingepaßt.
Der Maschinenraum wurde komplett neu lackiert
und mit einem Wash gealtert. |
Die
Löcher nehmen die inneren Schrauben der einsetzbaren Bordwand auf.
Auch gut zu erkennen das das rechte Deck noch Luft hat. Das linke Decksteil liegt schon perfekt auf. |
 |
 |
Grund
dafür ist der immer noch leicht verzogene Rumpf. Vermutlich weil
die Stütze direkt darunter steht und das Heck nicht abgestützt
wird. |
Unschön aber reparabel ist der Farbenabplatzer an der Bordkante. |
 |
 |
Luft gibt es auch am Bug zum Deck hin. |
Und in der Mitte unter der Mittleren Artillerie. |
 |

|
Nachdem die Traverse installiert war, hat sich der Spalt zwischen Bordwand und Deck fast geschlossen. |
Dennoch gibt es einige "luftige" Stellen, die einer Nacharbeit bedürfen. |
 |
 |
Die Aufnahmebucht für den Heckanker ist am Modell zuweit unten und nicht tief genug im Rumpf versenkt.
Grund dafür ist die Ankerwinde im Rumpfinneren. |
Kein Vergleich zum Original. Hier noch bei der Ausrüstung in Hamburg. Bildquelle: ursprünglich Bundesarchiv, über Hachette Magazin) |
Nachdem das Schiff nun mehrere Tage ohne Rumpfunterbauung am Heck auf
der Helling stand, mit eingelegtem Deck und Bordwandteil, hat sich der
gesamte Rumpf gerade gezogen. Dennoch beabsichtige ich noch
Querverspannungen von einer zur anderen Bordwand einzubauen. Speziell
in der Mitte wo der Rumpf sehr breit und "weich" ist.
Momentan lasse ich mir die beste Möglichkeit wie dies
gelöst wird, ohne dabei Konflikte mit der Technik zu bekommen,
durch den Kopf gehen. Der Favorit ist derzeit ein Satz aus 2 Stück
2mm Stahldraht mit M2 Gewinde an beiden Enden und einem
Ankerblock in der Mitte.
Das Funktionsprinzip ist wie folgt:
Eine der Schrauben, welche die beiden Rumpfabschnitte miteinander verbinden,
werden aus dem betreffenden Verbinderteil herausgeschraubt. Dafür
wird ein Stahldraht mit zwei bereits aufgeschraubten Muttern in die
Öffnung gedreht und festgezogen. Mit der zweiten Mutter wird die
erste gegen Lockern gekontert.
Ebenso verfährt man auf der gegenüberliegenden Seite, nur daß
vorher der sogenannte Ankerblock auf den bereits montierten Draht geschoben
und mit einer Mutter gesichert wird.
Dann wird der zweite Draht eingeführt und ebenfalls mit einer
Mutter gesichert, aber noch ohne Spannung. Ist der zweite Draht in der
Bordwand befestigt, können die Muttern im Anker in der Mitte
angezogen werden, bis sie ausreichend Spannung haben. Sie ziehen so die
Bordwand nach innen und können genau justiert werden, was mit
einer festen Traverse etwas schwieriger würde. Wer mag kann den
Anker auch noch mit einer Kontermutter gegen lösen sichern.
Vorteil der Konstruktion ist, daß sie zwischen den ganzen Kabeln gut
hindurchpaßt. Nur bei den drehenden Türmen sollte man genug
Abstand halten! Im Gegensatz zu Spannern, die gerne in RC-Flugzeugen
eingesetzt werden, bedarf es hier keiner Linksgewinde!
Der Ankerblock besteht aus einem Aluminiumhohlprofilabschnitt,
vorzugsweise rechteckig. Dieser wird auf der schmalen
Seite, mittig mit einem 2mm Loch durchbohrt. Hier werden
später die Drähte durchgeführt, die somit lang genug
sein sollten um sich im Anker zu treffen, aber auch kurz genug um
ausreichend Platz zu spannen zu haben. Das aufsetzten der Muttern ist
je nach Profilgröße etwas Fummelarbeit, ebenso das anziehen
der Muttern.
Diese Form der Rumpfkorrektur kann an verschiedenen Stellen wiederholt
werden. Einzig im Bug- oder Heckbereich dürfte der Platz
dafür nicht ausreichen.
Derzeit warte ich auf die nächsten Bauteile. Der Hersteller hat
offensichtlich Lieferprobleme oder Sommerurlaub, denn sie erscheinen,
laut Internetseite, derzeit im 14 tägigen Abstand?!
|
Farbgebung und Markierungen
Hier die Farbetöne die zur Farbgebung der Bismarck vermutlich
eingesetzt wurden. Vermutlich deshalb, weil die neuen RAL Farbtöne
der Classic Serie namentlich nicht mehr mit den RAL Farbtönen aus
der Weltkriegszeit übereinstimmen.
Da es keine verfügbaren Originalreferenzfarben gibt, alle
Farbbilder nicht farbecht sind und selbst die damaligen Lacke nur
ungefähr der RAL Bezeichnung entsprachen, ist dies vermutlich der
richtige Ausdruck in diesem Zusammenhang. Alterung der Farbtöne
spielt bei der kurzen Lebensdauer der Bismarck und der Tatsache,
daß sie mehrfach, in kurzen Abständen umlackiert wurde keine
wesendliche Rolle.
 |
RAL9010 Reinweiß |
 |
RAL 7000 Fehgrau |
 |
RAL7001 Silbergrau |
 |
RAL7016 Anthrazitgrau |
 |
RAL 7024 Graphidgrau |
 |
RAL 8012 Rotbraun |
 |
RAL 3000 Rot |
 |
RAL 8020 (Teak) |
 |
RAL Tiefschwarz |
Das
Schiff ist mit 250 m Länge deutlich zu groß um es mit der
Spritzpistole in einem durch zu lackieren. Daher wurde die ganze
Mannschaft mit Quast und Rolle angestellt um die entsprechenden
Farbaufträge zu realisieren. Beiendruckend ist das auf diese weise
das Schiff in gut einem Tag umlackiert werden konnte. So geschehen vor
dem Auslaufen in den Atlantik zur letzten Fahrt. Hier mußte zwar
nur die Tarnbemalung entfernt/übermalt werden aber dennoch war das
viel Arbeit. Die an den Bordwänden angebrachten schwarzen und
weißen Streifen wurden mit Anthrazitgrau übermalt. Nur die
falsche Bugwelle nicht.
Die Streifen auf den Aufbauten wurden ebenfalls mit den passenden Grau
"entfernt" so das das gesamte Schiff nur noch in zwei Grautönen
lackiert war. Die Hakenkreuzflagge als "Fliegersichtzeichen" am Bug und
am Heck waren schon vorher grau übermalt worden, um dem Feind
nicht schon von weitem zu verraten wer da kommt. Offensichtlich
spekulierte man darauf als "möchtegern Brite" durchzuschlupfen.
Wer das Metallmodell baut muß sich früh überlegen
welchen Farbzustand zu welchem Zeitpunkt der Existenz der Bismarck er
am Ende haben möchte.
Die Deckplatten sind am leichtesten zu lackieren wenn sie noch
keinerlei Anbautele haben, also direkt aus der Packung. Leider werden
diese Teile über die gesamten Abolaufzeit von zwei Jahren, in
großen Abständen, nach und nach geliefert!
Dann zeigt sich, daß die Farbgebung nicht einheitlich braun ist und am
Bug und Heck die Übermalungen komplett fehlen. Das ist
eigentlich gut, denn es läßt jede Möglichkeit offen.
Wer lackieren mag, kann sich das Fliegersichtzeichen selbst auflackieren
oder die grau übermalte Fläche. Alternativ kann man auch
einen Abziebildersatz im Modellbauzubehörhandel erwerben, der diese
Bereiche als Naßabziebilder beinhaltet und nach der farblichen
Behandlung des gesamten Decks und vor dem aufbringen von Anbauteilen
dieses Abziehbild aufbringen. Richtig gemacht mit ausreichend
Weichmacher und warmem Wasser sollte dies die einfache, schnelle
Lösung sein. Eine Schutzlackierung mit Klarlack sollte aber
unbedingt erfolgen.
Wer das Fliegersichtzeichen mit Hakenkreuz aufmalt oder
klebt sollte bedenken, daß dies bei Ausstellungen
möglicherweise Probleme geben kann, wenn es nicht abgedeckt wird.
Privat spricht nichts gegen die korrekte Lackierung, aber die
Rechtsprechung sieht es nicht gerne unkommentiert auf Ausstellungen.
Daher ist es sicher eine gute Idee eine entsprechende
staatsbürgerliche Erläuterung zum Modell zu stellen!
Wer den möglichen Ärger umgehen möchte, kann die schon
damals "selbstentnazifizierte" Version mit grauem Vor- und Achterdeck
bauen.
Wer die Version vor dem letzten Gefecht baut, umgeht diese bunte
Kleckserei. Denn hier gab es weder Tarnstreifen noch Deckbemalung. Es
ist sogar davon auszugehen, daß man ähnlich wie bei der
Yamato, das Deck mit Teeröl und Asche dunkel gefärbt hat, da
die relativ neuen, hellen Planken regelrecht in der Sonne leuchteten.
Leider habe ich dazu bisher keine Info gefunden. (Mehr Details dazu weiter untern!)
Wer
genaue technische Details und fast alles über die Bismark und
andere Schiffe der Deutschen Marine erfahren möchte oder Details
für den Modellbau sucht, dem empfehle ich die Webseite von John Asmussen:
http://bismarck-class.dk
Assmussen
ist mit James Cameron zur Bismarck getaucht und hat sich schon
vorher seit 25 Jahren mit der Schiffshistorie beschäftigt. Seine
Seite enthält auch Farbtafeln von der Bismarck mit den einzelnen
Farbgebungen, die sehr zu empfehlen sind. Die Farbangaben sind aber mit
Vorsicht zu genießen und die Farbreferenzen auf der Webseite
nicht farbecht!
Super sind aber die Fülle an Infos und Detailfotos, die helfen sich über den Aufbau des Schiffes klar zu werden.
|
Update vom 05.10.2021
Tja,
die Decksbemalung ist bei mir derzeit in Endstadium. Zuerst habe ich
alle Aufbauten entfernt, da diese angeschraubt sind ist das relativ
einfach. Zudem hatte ich die vielen kleine Details noch nicht montiert,
wohlwissend was mich erwartet. Das ich keinerlei Bild der Bismarck
aus der Vogelperspektive hatte, welches die genaue Decksfarbe
wiedergibt hat mich derart gelöchert, das ich einen ganzen Tage in
Internet Bilder suchte.
Erst am relativen Ende meiner Suche kam
ich auf die Idee mal beim Bundesarchiv auf der Internetseite
nachzusehen. Ein schwerer Fehler wie sich herausstellte, denn dort gibt
es reichlich Bilder der Bismarck, aber die meisten leider beim Ausbau,
also vor der eigentlichen Fertigstellung, gemacht. Leider ist auch die
Beschriftung der Bilder nur bedingt hilfreich, da als Aufnahmezeitpunkt
meist 1939-1941 angegeben wird!?
Für die Farbrecherche
braucht man die Bilder nicht käuflich zu erwerben. Es reicht
einfach sie zu speichern. Dann hat man zwar einen
Urheberrechtsvermerk mitten im Bild, aber der stört ja nicht
weiter.
Im Internet habe ich zudem bei der Bildsuche auf der Seite von John Asmussen zwei
seltene, verwackelte Luftaufnahmen, vermutlich aus eine He115 heraus aufgenommen,
gefunden welche extrem aufschlußreich sind.
 |  | Ausschnitt vergrößert. Bildquelle: ursprünglich vermutlich Bundesarchiv, über webseite John Asmussen) | Bildquelle: ursprünglich vermutlich Bundesarchiv, über Webseite John Asmussen) |
Man erkennt
hier, daß das Deck den annähernd gleichen Grauwert wie das umgebende Wasser
hat und auch der rote Bereich um das Fliegersichtzeichen am Heck geht
darin auf. Ebenso ist der Anstrich am Heckrumpf eine bekannte Größe, nämlich RAL 7024.
Schwarzweißbilder richtig zu
interpretieren ist schwierig, da man meist nicht die wichtigen
Aufnahmedaten wie Filmtyp, Blende und Belichtungszeit kennt. Wer, wie
ich selbst, viel mit Schwarz-Weiß Film fotografiert hat,
diesen auch selbst entwickelt hat und zudem eine filmakademisches
Studium abgeschlossen hat, der kennt sich etwas mit Filmmaterialien aus. Anhand
der Lichtverhältnisse und des Kontrastumfangs kann man viele
Rückschlüsse ziehen, wie die Situatuion am Aufnahmezeitpunkt war.
So sind harte Schatten ein sicheres Zeichen für Sonnenschein,
während das fehlen selbiger auf diesiges Wetter schließen
läßt. Der schwierigste Teil ist Farben zu sehen wo man nur
Grau sieht! Hier hilft es den Farbton einer bekannten Fläche zu
kennen, z.B. das Rot in der Flagge oder dem Fliegersichtzeichen.
Schwarze und weiße Flächen in der Tarnbemalung helfen den
Kontrast zu bestimmen. Zudem ermöglichen sie es die
Grauabstufungen zu bestimmen. Da Rot und Grün auf monochromen
Filmmaterial als fast gleicher Grauwert erscheinen, ist es gut zu
wissen was für ein Filmtyp verwendet wurde. Bei reproduzierten,
gerasterten Bilder wird es doppelt schwierig, da das Raster die
Filmeigenschaften egalisiert. Hier hilft es das Bild einzuscannen und
das Raster dabei zu entfernen. Die meisten besseren Scanner haben
dafür eine Softwarefunktion. Danach kann man das Bild in einem
Bearbeitungsprogramm manipulieren. Zum Beispiel die Kontrastwerte
ausloten und sehen ob etwas hervortritt was vorher im Dunkel versteckt
war.
Mit
der nötigen Erfahrung erkennt man dann Dinge, die ein normaler
Betrachter nicht sieht! Zum Beisspiel, daß die Bordflugzeuge nicht nur
einfarbig Grün waren, sondern den 1941 noch vorgeschriebenen
dreifarbigen Anstrich aus Hellblau RLM 65, Schwarzgrün RLM 70 und
Dunkelgrün RLM 71 hatten. Die vorliegenden Bilder sind vermutlich auf
orthochromatischem Film gemacht, der war damals sehr verbreitet. Dieser
Film hatte eine rot-grün Schwäche aufgrund seines
chemischen Aufbaus. Rote und grüne Farben haben hier einen
ähnlichen Grauwert, was eine Unterscheidung erschwert, es sei denn
der Fotograf hatte einen Filter vor der Linse, der diesen Fehler
korrigierte. Man kann das bei Bilder von denen man weiß das
rot und grüne nebeneinander liegen gut erkennen. Ist der Filmtyp
unbekannt wird es schwierig.
Worum es mir bei den Luftaufnahmen
der Bismarck eigentlich geht, ist festzustellen ob sie im Einsatz immer
noch die hellen Decks hatte, oder ob diese eventuell nachgefärbt
wurden. Holz verändert sich bei Sonneneinstrahlung und Seewasser.
Es wird grauer und dunkler. Teakholz ist da keine Ausnahme, bis auf
einen leichten Rotstich. Von der Yamato wurde berichtet, daß die
Decks auf der letzten Fahrt zuvor mit Ruß und Öl abgedunkelt
wurden. Da die Decks der Bismark sicher auch geölt wurden als
Schutz gegen die See und die Sonne, könnte man annehmen es wurde
auch eine dunklere Färbung angestrebt. Ich konnte dazu keine
schriftlichen Infos finden, die Fotos sprechen aber dafür. Viel Denk-und Recherchearbeit für so ein wesentliches Detail, welches in fast allen Fabschemata komplett ignoriet wird!
Ich
habe daraufhin beschlossen das Deck einige Töne dunkler zu
färben. Der Prozeß soll auch die Struktur und die
Gebrauchsspuren hervorheben, da sich mit der Zeit regelrechte Pfade
ausbilden, auf denen die Matrosen wandeln und hier der Abrieb
größer ist als im Schatten der Bordwände etc.. Alles in
allen ergibt das ein Muster, das es zu gestalten galt. Es dauerte eine ganze Woche und 6 Farbschichten bis ich zufrieden war! Der Ablauf war wie folgt: Zuerst das gesamte Deck mit Silikonentferner
reinigen, dann eine Schicht Humbrol Sand Nr.93 aufbürsten (wie
beim drybrushing). Diese Schicht darf durchscheinend/lasierend sein,
sollte aber die dunklen Fugen möglichst nicht verdecken. Alles
6Std. trocknen lassen. Am nächsten Tag wird ein Darkwash aus
schwarzer und umbra farbener Ölfarbe und Humbrol Enamel
Verdünnung aufgetragen. Auf den Planken darf es nur sehr dünn
aufgetragen werden, sich aber in den Fugen festsetzten. Vorher testen
ob die Verdünnung die Farbe anlöst!! Dann wieder einen Tag
trocknen lassen. Ölfarbe braucht viel länger zum
durchtrocknen als Kunstharzlacke. Mittels eines Wattestäbchens
oder eines Papiertuches die dunkle Schicht von den Planke vorsichtig
abreiben. Nicht ganz nur die extremen Stellen. Bis eine Art "Maserung"
entsteht. Das kann auch mittels vorsichtigem Verdünnereinsatz am
Wattestäbchen geschehen. Der Vorgang benötigt
Fingerspitzengefühl und Mut es zu vermasseln, denn das geht
schneller als man denkt. Dann wieder zurück auf Anfang. Am
dritten Tag wird das Ergebnis beurteilt und dann eine Schicht Humbrol
Beige Nr.102 aufgebürstete. Dabei in Plankenrichtung arbeiten.
Also der Maserung folgen und vermeiden die Farbe in die Fugen zu
reiben. Mit wenig Farben ganz langsam anfangen. Auf den bereits
erwähnten "Trampelpfaden" etwas heller werden, an den Rändern
dunkler. Wieder komplett trocknen lassen. Nächster Tag,
nächster Wash. Diesmal Sepia und gebrannte Sienna, mit einem
kleinen Tropfen vom Schwarz-mix und mehr Verdünner. Dadurch wird
die Färbung geringer und besser dosierbar. Diesmal sind die Fugen
das Ziel, aber auch die Planken sollen einen Hauch rötlicher
werden. Das Wash lasse ich antrocknen bis der größte Teil
des Lösemittels verdunstet ist. Auf ausreichende Belüftung
achten! Anschließend geht's wieder mit dem Wattestäbchen zu
zum Deckschrubben. Der Effekt stellt sich bei der Arbeit ein und man
sieht schnell wohin die Reise geht. Diese Tortur kann man, bei Bedarf,
Schritt für Schritt widerholen oder ausweiten. Mit der Zeit
bekommt man ein Gefühl dafür was man erreichen möchte
und die Sache beginnt Spaß zu machen. Dann wird es
gefährlich. Denn man neigt dazu zuviel zu machen.
 | Hier die Decksfarbgebung im Vergleich. Rechts dass unbehandelte Originaldeck, links das fertig bemalte Deck mit Hoheitszeichen/Fliegersichtzeichen. |
Nachdem
alles getrocknet ist sieht das Deck völlig anders aus als vorher
und man beginnt sich zu fragen ob das wirklich paßt?! Dann mal
die Aufbauten draufstellen und 3m zurücktreten und mit dem Foto
vergleichen! Paßt!
 | Der mittlere Deckabschnitt lose zusammengestellt. Die Aufbauten sind gealter und fertig bemalt, aber die Details fehlen noch. Der Gesamteindruck zeigt aber schon wo die Reise hingeht. |
Ähnlich habe ich auch die Aufbauten maltretiert. Die Seitenwände sind in hellem RAL
7000 Fehgrau oder besser Humbrol 126 lackiert. Der Farbton
entspricht zu hundert Prozent dem Grau des Kunststoffes und man sieht,
nach dem Trocknen, nicht mal wo man lackiert hat oder nicht. Die Farbe
dient als UV-Schutz damit sich der Kunststoff nicht mit der Zeit
verfärbt, ansonsten könnte man sich diesen Anstrich sparen.
Gut trocknen lassen über Nacht. Dann erfolgt ein Darkwash mit
Schwarz/Umbra, das etwas antrocken gelassen wird und dann mit einem
breiten, weichen, trockenen Pinsel von oben nach unten abgewischt wird.
Ist das Wash schon zu trocken den Pinsel mit Verdünner
tränken und auf einem Küchenkrepp 95% davon abstreifen.
Sollte man auf einem sauberen Tuch anfangen und immer auf der gleichen
Stelle wiederholen, nach drei bis vier Mal dann den Pinsel auf dem Tuch
anfeuchten. Der Pinsel braucht nur soviel Lösemittel um eine
dünne Schicht anzulösen. Man kann den Wischvorgang
solange wiederholen, bis die gewünschte Aufhellung erreicht ist.
Das Wash sollte nur noch in den Schattenbereichen dicker sein, die
restlichen Flächen sollten eine feine Struktur behalten, wie
Ruß den der Regen abgewaschen hat.
Wichtig ist das dieser
Auftrag auf allen Seiten der Aufbauten gleichmäßig erfolgt,
ansonsten sieht das merkwürdig aus!
Nach dem Trocknen
mischt man das Fehgrau mit einem Tropfen Weiß, um es als
Schlaglicht aufzuhellen. Die Farbe muß dicker sein, um gedrybrusht
werden zu können. Mit einem passenden, flachen aber weichen
Pinsel und sehr wenig Farbe wird nun ausschließlich von oben nach
unten gebrusht! Der Effekt ist sofort sichtbar. Die
Oberflächendetails treten hervor, als wenn die Sonne darauf
scheint. So nun wiederholen wir das bei allen Seitenwänden...
Derweil
ist die Ausgabe 132 mit dem zweiten Bordflugzeug eingetroffen.
Eigentlich sollte man sagen das erste Bordflugzeug ist zum zweiten Mal
eingetroffen, denn der Hersteller hat sich nicht die Mühe gemacht
dem Flugzeug eine andere Kennung zu verpassen. Das ist extrem peinlich!
Allerdings
gibt es diese Kennungen auch als Abziehbilder in diversen Zubehör
Decal Bögen im passenden Maßstab. Da das Modell sowieso
umlackiert werden muß, weil es wie oben beschrieben nicht einfach
grün ist, ( was übrigens auch auf der Webseite von Herrn
Asmussen nicht korrekt dargestellt ist) sondern das damals
vorgeschriebene dreifarbige Schema trug.
Mit
der Ausgabe 135
sind die Schiffsarbeiten, bis auf einige wenige Datails eigentlich
durch. Mit Ausgabe 135 kommen noch die Beiboote, die aber von der Form
her nicht viel mit dem Original gemein haben. Hier sollte man sich ein
paar Resin-Zubehörboote besorgen, die sind garantiert optisch
besser. Es gibt auch einen Ätzteilesatz von Eduard mit den
Bootsoberseiten. Der ist zwar viel Arbeit aber es lohnt sich im
Vergleich zu den mitgelieferten Booten!
Mit der Ausgabe 136 kommt der erste Teil des Ständers,
der nach dem Willen der Hersteller zwingen erforderlich ist, da in ihm
das Batteriefach und der Lautsprecher nebst dazugehöriger
Elektronik untergebracht ist. Der Ständer wird mit dem Schiff
über eine Kontaktfläche verbunden und beherbergt den
Einschalter für das gesamte System!
Er ist meiner Meinung
nach nicht nur nicht Formschön sondern häßlich! Und man
sollte sich unbedingt eine bessere Lösung selbst bauen. Hier ist
Kreativität gefordert unter Berücksichtigung der notwendigen
Anschlüsse. Man kann nätürlich auch alle Platinen
und den Lautsprecher im Schiffsrumpf verlegen, Platz sollte genug sein,
und nur die Stromzufuhr aus dem Ständer nutzen um sie an ein
passende USB Ladegerät anzuschließen und sich das
Batteriewechsel zu sparen. Da wird mir noch was einfallen, sicher...
|
Update vom 18.10.2021
Ich hatte noch keine Zeit weiter zu machen und die Bilder vom Deck fehlen auch noch, kommen aber demnächst. Mittlerweile ist die Vorschau auf die Ausgabe 136-140 erschienen. Danach ist endlich Schluß mit dem Abo. Ich
muß sagen mir reicht es auch langsam. Nicht nur weil zwei Jahre
einfach eine deutlich zu lange Bauzeit für ein so großes
Modell sind, nein weil mir vor allem das fehlen einer Übersicht
über alle Bauteile und Arbeiten abgeht. Die Hersteller wissen
warum sie diese so lange wie möglich herauszögern, denn nur
so halten sie die Leute bei der Stange. Erfahrenen Modellbauern wie mir
geht das aber gegen den Strich und vor allem wenn dann, wie mit Ausgabe
138 Teile geliefert werden, die man schon viel früher
benötigt hätte und deren Einbau jetzt unnötig schwierig wird.
Ich meine hier nicht nur die 60 Miniösen, die als
Ätzteilebogen beigefügt sind und deren Positionierung auch
noch erst in Ausgabe 139 bebildert erklärt wird. Diese Ösen
sind auf dem gesamten Schiff verteilt und zum Teil hinter anderen
Bauteilen verbaut, welche es nun unnötig schwer machen sie an ihrem
Platz zu montieren. Hier stimmt einfach die Baureihenfolge nicht und
das ist nur eines von vielen solcher Teile während des
gesamten Baus. Mit dieser Ausgabe kommt auch der Buganker samt Befestigung
und dieverse andere Teile, die auf dem Vordeck noch fehlten. Der
Buganker ist allerdings so befestigt, daß er das Abheben des Decks zu
Wartungs-/Reparaturzwecken blockiert. Zudem wird der Einbau erst zusammen mit der Finalen
Takelage die in Ausgabe 140 beschrieben!
Theoretisch kein Problem, aber wenn es mal hakt sollte man die Deckslage einfach abheben können.
Schon
mit Ausgabe 136 erhält man, viel zu spät, zwei Teile von
denen ich mir das eine schon selbst gebaut habe, nämlich die
Längsversteifung für die Öffnung am Maschinenraum. Sie
besteht hier aus einem einfachen Blechstreifen dessen Enden rechtwinklig
umgebogen und mit einem Loch versehen sind. Zusätzlich kommt auch eine Querversteifung die auf Höhe des Antriebsgetriebes der Schrauben montiert wird. Leider gibt es nur diese eine Querversteifung.
Eigentlich wären im ganzen Rumpf drei sinnvoll gewesen, denn sowohl
im Bugbereich als auch mitschiffs strebt der Rumpf auseinander. Was
außerdem fehlt ist ein umlaufender Rand auf dem das Deck sicher
aufliegt und eventuell verschraubt oder verklipst würde. Das
würde dem gesamten Modell mehr Stabilität geben.
Die
gesamte Deckslage ist nun schon sehr empfindlich und schwer zu
handhaben, da die meisten Relings und Ätzteile bereits installiert
sind. Es braucht feinfühlige Hände um nichts zu verbiegen
oder abzubrechen, wenn man die Teile herunterhebt.
Mit Ausgabe 134 kommen die Kräne, in Ausgabe 139 wird dann deren Takelung durchgeführt. Mein
Tipp hierzu ist die Trossen nach der Installation mit einem
Wasser-Holzleim-Gemisch zu bestreichen und nicht zu straff spannen. Mit
dem Pinsel die Fusseln an den "Trossen" glattstreichen und dann langsam
trocknen lassen. Die Trossen werden durch den Holzlein fester aber
nicht hart und das Tau wird glatt. Man kann sie dann noch seidenmatt
schwarz-braun lackieren wie ölige Stahlseile.
Zum
Zusammenbau der Steuerung gibt es nicht viel zu sagen, außer das
man diese unbedingt vor der Takelage montieren und testen sollte, wie
die gesamte Schiffselektrik.
Wem die Beleuchtung der Bug-und
Heckflaggenstöcke zu popelig ist, der hat jetzt in der
Vorweihnachtszeit Gelegenheit sich eine günstige Lösung dafür zu
besorgen. In diversen Billigläden gibt es LED-Lichterketten in
Flaschen oder anderen kitschigen Gebilden, die mit Batteriebetrieb
beleuchte werden. die Ketten bestehen meist aus Mini-LEDs die
zusammengelötet sind. Meist kosten diese Minilichterketten nicht
viel mehr als einen Euro und bestehen aus zehn oder mehr LEDs. Das ist
günstiger als sie einzeln zu kaufen!
Man suche sich
eine warmweiße Kette aus, schneide eine oder mehrere LEDs ab und
verdrahte sie mit der Schiffsverkabelung. Achtung ! An den
Vorwiderstand denken. In der Kette ist der häufig am Anfang
verbaut und die LEDs sind in Reihe geschaltet. Beim Einbau der
einzelnen LED kann es da zu Problemen kommen, da der Vorwidersand beim
Schiffsmodell auf der jeweiligen Platine sitzt! Vorsichtshalber mal
ausmessen und gegebenenfalls einen zusätzlichen Widerstand
einlöten. Diese LED kann man dann direkt an Flagenstock
befestigen und zwar so, daß sie auch ordentlich leuchtet und
eventuell noch ein passendes Lampengehäuse bekommt. Selbst die
Blanke LED sieht jedenfalls besser aus als ein Knoten in einem
Lichtleiter!
Mit den restlichen LED kann der geübte
Modellbauer dann noch einige extra Lichter setzen oder sie in anderen
Modellen verbauen.
| Update vom 16.12.2021
Ja
die Aboteile sind alle seit einigen Wochen da, aber in der
Vorweihnachtszeit fehlt mir etwas die Zeit um mich zu kümmern. Unterdessen
habe ich den Ätzteilesatz für die Beiboote bekommen, leider
aber keine passenden Resinboote mehr, die sind derzeit vergriffen.
Um
das Deck mit den Fliegersichtzeichen (= Hoheitszeichen Hakenkreuzflagge
) zu lackieren mußte ich alles wieder demontieren was bereits
aufgebaut war. Nicht nur deswegen, sondern auch weil die
Bemaliung so viel einfacher zu erledigen ist. Viele der Kleinteile sind
noch nicht Installiert und werden daher einfach am Spritzling lackiert.
Mit Altern und Aufhellen ist das eine relativ Zeitraubende Sache, denn
man braucht sehr viel Ablagefläche um die Teile zum Trocknen
auszulegen.
Ich hatte die Bug und Heck Decksektion vom Rest
getrennt. Die unter dem Deck verbauten Ankerwinden und Elektronik aber
dort belassen und die Decksfarbe dem restlichen Deck angepaßt. Mit
der letzten Aboausgabe gab es auch einen Bemalungsplan, der aber weder
vollständig noch korrekt war. So griff ich auf die Bauanleitung
des Vorgängerbausatzes der Bismarck, welche aus Holz gebaut wurde
zurück. Glücklicherweise hatte ich mir die Baunleitungen aus
den Internet herunter geladen und gespeichert, so das ich jetzt auf den
sehr schönen und umfangreichen Bemalungsplan zurückgreifen
konnte. Diese pdf-Datei enthält eine Strichzeichnung der Bismarck
von oben und von beiden Seiten, in die auch der Verlauf der
Tarnbemalung eingezeichnet ist und zwar für verschiedenen
Zeiträume. Bekanntermaßen hat die Bismarck ihre
Tarnung vom 21.-27. Mai 1941 mehrfach gewechselt. Das Ergebnis ist
nicht nur relativ drastisch sondern erfolgte auch aus guten
Gründen. Aus der Ostsee kommend, wo sie quasi in der eigenen
Badewanne unterwegs war und kaum feindliche Angriffe fürchten
mußte, wechselte sie nun in das Haifischbecken der Nordsee um
anschließend in den Atlantik zu laufen. Alles was bei der
Britischen NAVY Flügel hatte beobachtete sie und versuchet Kontakt
zu halten, um ihren Kurs zu ermitteln. Daher gab die Flotte mehrere
Befehle das Aussehen des Schiffes zu ändern!
Wer also das
Modell zu einem bestimmten Zeitpunkt und korrekt bemalt wiedergeben
will, der muß etwas recherchieren um die richtige Farbgebung zu
finden. Besonders brisant, weil auch rechtlich relevant, zumindest
für Modellbauer die dieses Modell in Deutschlaand öffentlich
ausstellen wollen, ist die Frage der Fliegersichtzeichen
(Hakenkreuzflaggen) am Bug und am Heck. Diese dienten der hoheitlichen
Erkennung durch Freund und Feind. Zum einem wollte man damit den
Eigenbeschuß durch eigene Flugzeuge in der Ostsee vermeiden, zum
anderen dem Gegner deutlich die eigene Präsenz ankündigen. Da
das Deutsche Reich zu dieser Zeit die Ostsee dominierte kein Problem. Im
Atlantik und der Nordsee verhielt es sich ganz anders. Da wurde man zum
Gejagten in dem Moment als sich das Schiff dort blicken ließ. Um
dies zu vermeiden und die Briten zu irritieren wurde die
Kriegsführung mit dem Pinsel vollzogen.
Das Abo-Modell hat
einen Rumpf auf dem die schwarz-weißen Tarnstreifen noch
sichtbar sind, aber auf den Aufbauten fehlen diese schon. Dies legt den
Zeitraum in dem das Modell sich bewegt ziemlich eng auf die Zeit vom
21.05.1941 bis 24.05.1941 fest. Warum? Nach dem Kriegstagebuch der
Bismarck (gibt es im Internet) erhielt das Schiff am 21.05.1941 den
Befehl von der Flotte "Während des Einlaufens in den
Korsfjord die gesamte Tarnbemalung mit Außenbordgrau
übermalen".
Das bedeutet der Rumpfanstrich in der vorliegenden Form endete am 21.05.1941! Ebenso die Tarnfarben auf den Aufbauten. Das vorliegende Modell ist also im Zustand des Farbwechsels am 21.05.1941 dargestellt.
Der
Befehl der Flotte zum Übermalen der Fliegersichtzeichen erging
aber erst am 22.05.1941 nach 13:07 Uhr (Deutsche Sommerzeit, damals)
und lautete: "Nach 13:07Uhr Alarm beendet, anschließend auf
Befehl Flotte Fliegersichtzeichen auf den Türmen und
Hoheitszeichen auf Back und Schwanz übermalt."
Darauß
ergibt sich, daß das Schiff am 21.05.1941 noch auf dem Bug- und Heckdeck
die Hakenkreuzflagge trug, die in der Bauanleitung und bei vielen
Bausätzen da schon grau übemalt ist. Folglich ist davor immer
dieses Fliegersichtzeichen vorhanden und danach nur die grau
übermalte Fläche. Das bedeutet auch, daß wenn man die Flagge übermalt, der restliche Rumpf bereits einheitlich grau ist!
Das
schränkt den gestalterischen Spielraum für Modellbauer die
auf Originalgetreue wert legen erheblich ein und bringt das Problem mit
sich, daß man mit den, im Original 7-9 Meter großen,
Hakenkreuzen auf dem Bug- und Heckdeck umgehen muß. Die sind
nämlich im Modell noch immer 35mm im Durchmesser und damit
omnipräsent! Ich hatte mir gedacht man könnte sie ja im
Zustand des Übermalens darstellen, gerade so noch erkennbar
aber schon ausreichend entnazifiziert. Mit ein paar pinselnden Matrosen
dazu. Dumm gelaufen, denn dann müßte ich auch die vorher
übermalten Tarnbereiche bereits grau streichen, was ich eigentlich
nicht möchte. Somit müssen die Fliegersichtzeichen auf
das Deck lackiert werden. Da alle bekannten Abziehbildersätze die
beiden Flaggen und deren Kreise unterschiedlich groß anbieten,
meißt vorne kleiner und hinten größer (was nach meinem
derzeitigen Stand der Recherche nicht korrekt ist), bleibt mir nicht
anderes übrig. Man kann davon ausgehen, das sich niemand an
Bord die Mühe gemacht hat zwei unterschiedlich große
Hakenkreuze samt Flagge zu schablonieren. Abgesehen davon, daß es aus
der Luft relativ merkwürdig ausgesehen hätte. Von der
Bugflagge gibt es einige gute Bilder im Bundsarchiv, die eine genauer
Vermessung anhand bekannter Punkte an Deck ermöglichen.
Spock hätte es eine waage Schätzung genannt, ich nenne es
logische Schlußfolgerung, denn diese Fixpunkte sind gut zu
erkennen, der rest ist Logik. Vermißt man die Abstände und
rechnet sie maßstäblich um, ist der weiße Kreis rund 40mm im
Durchmesser, was 8m im Original entsprechen würde. Ein
schönes rundes Maß. Die Flaggenfläche ist oberhalb und
unterhalb nur 2,5mm breiter was im Original eine Gesamthöhe
der Flagge von 9m ergibt. Die restlichen Maße ergeben sich dann
von selbst. Eine Besonderheit war, daß das Hakenkreuz der Bismarck
nicht auf der Spitze stand, wie bei der Prinz Eugen oder anderen
Schiffen! Dadurch war sie sofort zu identifizieren und ein guter Grund
diese Flächen vor erreichen der Nordsee zu übermalen!
| Update vom 15.01.2022
Na,
das war mal echt nervenaufreibend. Die Lackierung der
Fliegersichtzeichen hat sich als echte Qual entpuppt mit dem Resultat,
daß ich das am Heck zweimal lackieren durfte.
Aber der Reihe
nach. Nachdem die Decks alle eine homogene Farbgebung hatte und
ausreichend getrocknet waren, ich die Recherche zur Größe
der Fliegersichtzeichen einigermaßen beendet hatte, stellte sich
die Frage der Schablonierung und der Lackierreihenfolge. Der
erfahrene Modellbauer würde sofort sagen. "Na ist doch einfach.
Erst eine weiße Grundfläche, dann die rote Flaggenfläche
und zuletzt das Kreuz!" Ja, falsch gedacht! Eigentlich wäre es
ja richtig, denn unter rote Flächen wird generell eine helle Farbe
wie weiß lackiert um die Leuchtkraft zu erhöhen. Das ist
hier aber weder gefragt noch sinnvoll. Das Rot ansich ist schon gewagt,
es mit weiß zu hinterlegen wäre zuviel des Guten. Die
Lackierfolge ist anhand der Originalfotos vom Bug gut nachzuvollziehen.
Neben dem Farbverbrauch und der Zei, ist die Leuchtkraft einer der
entscheidenten Punkte dagegen. Sieht man sich das Foto an, erkennt man
gleich da ist kein weiß drunter.
Also einfach rote Fläche, weißer Kreis und dann HK. Für
alles bedarf es Schablonen und Klebeband. Malerkrepp tut es um das Deck
vor und hinter der roten Fläche zu begrenzen. Dabei vorher die
Haftkraft des Klebebandes testen, nicht das die Decksfarbe mit
abgezogen wird! Klebt das Band zu fest, ein anderes nehmen oder, alter
Bastlertrick, 2-3 mal auf der Jeans ankleben und wieder abziehen. Die
anhaftenden Fusseln verminden die Haftkraft. Die Kante die direkt an
der Farbe anliegt sollte man aber nicht so behandeln. Einfach die
schwach klebenden Bandstreifen bis 5mm an die Kante heran kleben, dann einen
Streifen, den man 1mal auf die Haut des Handrückens geklebt hat, als
direkte Farbkante nutzen. Der hat keine Fusseln, klebt aber auch weniger
stark!
Das Maß der Flaggenhöhe ergibt sich aus der
Größe des Kreises. Ich habe mich letzendlich für 40mm
Durchmesser entschieden, was nicht ganz korrekt ist, aber den
Maßen des Modells geschuldet ist. Es stellte sich nämlich
heraus, daß die Decksaufbauten, die als Fixpunkte dienen, im Modell nicht
exakt da sitzen wo sie es eigentlich müßten. Auch stimmen
die Decksmaße ansich nicht ganz genau, so daß ich vermitteln
mußte. 40mm entsprechen exakt 8m im Original, was beachtlich ist.
Die Flagge ist nur wenig breiter, ca. eine halbe bis 3/4 Strichbreite
der HK-Balkenbreite. Jeder der schon mal versucht hat eine Kreisschablone frei Hand
zu schneiden weiß, daß das zum Scheitern
verurteilt ist. Daher habe ich mir anders beholfen und mir fertig
geschnittene Kreise besorgt. Ein Zubehörhersteller aus China
bietet Polystyrolplatten in vorgeschittenen Ringen unterschiedlicher
Größen und Stärken an. Ich habe mir eine Auswahl davon
besorgt, die 0,3 und 0,5mm Dicke hatten und eine Innen- sowie einen
Außendurchmesser von 40mm beinhalteten. Die mit dem 40mm
Innendurchmesser nutzte ich als Schablone für die weiße
Kreisfläche. Damit ich sie perfekt positonieren konnte,
mußte ich mir Hilfslinien, sowohl auf die Klebestreifen auf dem
Deck, als auch auf der Kreisschablone einzeichnen. Dazu wurde die
Kreisschablone außen mit Klebeband verbreitert und dann die
Decksmitte und die vordere und hintere Flaggenkante angezeichnet. Auf
dem Deck wurde nur die Mittellinie markiert. Damit der
Kunststoffkreis durch den Luftdruck beim Airbrushen nicht angehoben
wird und man Hinterspritzungen oder Verläufe bekommt, habe ich die
Unterseite noch mit ablösbarem Sprühkleber leicht
besprüht und gründlich trocknen lassen! Die rote
Fläche wurde mit Tamiya Rot Matt lackiert und 24 Stunden
trocknen gelassen. Das Maskierband bleibt dabei auf dem Deck! Daher
erst leicht entlang der Maskierbandkante lackieren (nicht zu naß)
und anschließend erst die restliche Fläche.
Am
nächsten Tag wurde die Kreisschablone positoniert und das extrem
sorgfältig. Wenn die nicht mittig sitzt, war es das. Also lieber
nachmessen etc. Dann mit Tamiya Matt Weiß den Kreis lackieren.
Wieder vom Schablonenrand weg, zur Mitte hin. Während das wieder
24 Stunden trocknete, hatte ich genug Zeit mir zwei passende Schablone
vom HK zu schneiden. Dazu eine Vorlage erstellen. In meinem Fall ein Bild der Aufkleber aus dem Bausatz, den ich eingescannt und passend skaliert hatte. Man
kann es aber auch im Photoshop konstruieren aus einem Quadrat,
welches man sieben mal in der Länge und Breite unterteilt. Dadurch
erhält man die passende Balkenstärke. Anschließend die
Mittellinie mit einem Permanentmarker sowohl horizontal als vertikal
einzeichnen. Dann die Ränder soweit abschneiden, das sie nur
wenige Millimeter über die Flaggenbreite hinausreichen.
Das HK ist
übrigens eine Eigenschöpfung des "Größten
Feldherrn aller Zeiten" dessen Design er sich gerne rühmte und
welches er aus dem indisch-asiatischen Raum abgekupfert hatte, wo es
bis heute als Glückssymbol gilt, was damals bloß kaum einer
wußte. So ein Plagiatist!
Dieses
Logo habe ich mir dann
ausgedruckt und dabei direkt die passende Größe skaliert.
Anschließend wurde die Unterseite mit 5cm breitem, transparenten
Packband kaschiert. Dazu erst das Papier an der Tischplatte mit
Klebeband befestigen. Die unbedruckte Seite nach oben. Dann das
Packband auf der Tischplatte ansetzten und mit einem Rakel oder
Geodreieck vorsichtig und faltenfrei aufkleben.
Vorausgesetzt man hat es richtig positioniert, sollte es die
Kreisfläche
perfekt abdecken. Nun von der Tischplatte lösen, umdrehen und das
ganze wiederholen. Warum das Ganze? Ganz einfach. Jetzt wird die
Schablone mit einer neuen
Skalpellklinge vorsichtig ausgeschnitten.
Dabei soll eine saubere, scharfe Schnittkante entstehen. Das Papier
würde aber fasern und reißen. Die Kunststoffkaschierung
verfindert das. Zudem verstärkt sie die Schablobe und diese
verzieht sich nicht so leicht. Der schwarze HK-Teil wird an der
Innenkante herausgeschnitten und entfernt. Das Logo ist
schablonenfreundlich
und bedarf keiner Stege.
Die
Schablone des Kreises wird nun entfernt. Ist der Kreis perfekt, geht es
weiter. Ist er es nicht, ausbessern oder zurück auf Anfang. Dazu
später mehr. Nun gilt es die HK-Schablone mittig einzupassen. Hier darf man sich keine Patzer erlauben, ansonsten zurück auf Los! Meine
Schabolne hatte nicht nur das HK sondern auch den Kreisumriss
ausgedruckt, was sehr hilfreich ist. Ich habe vorne und hinten, mit der
Schere, die Schablone bis über die Kreiskante spitz eingeschnitten,
so daß ich den darunter liegenden weißen Kreisrand sehen konnte.
Dann die Unterseite der Schablone mit dem bereits erwähnten
ablösbaren Sprühkleber leicht besprühen und sehr gut
trocknen lassen. Ist der Kleber nicht ausreichend abgelüftet löste er den Lack an und das war es dann...zurück auf Los!
Dann
die Schablone positionieren und vorsichtig andrücken. Die
Innenseiten müßen dicht anliegen, der Rest nur leicht
haften! Das Umfeld dann mit Klebeband abdecken und weiter zum
Lackieren. Schwarz in die Pistole und ganz behudsam,
gleichmäßig und nicht zu naß sprühen. Gut
trocknen lassen bevor die Schablone entfernt wird. Wer vorsichtig arbeitet, kann die Schablone ablösen und erneut für das Heck verwenden.
 | Aus rechtlichen Gründen muß das Ergebnis entnazifiziert werden. Man erkennt auch so wie die Fliegersichtzeichen aussehen. Hier der Bugbereich. |  | Hier
das Heck. Im Kreis befinden sich vier Luken, die erst später
aufgeklebt werden und dann farblich angepasst werden. Das ist einfacher
als die Schablone darüber zu drapieren. Es
ist offensichtlich, daß ein unbestücktes Deck leichter
zu lackieren ist als wenn allen Details aufgeklebt wären. |
Hier
nochmal der Hinweis an alle die der Anblick schon in Rage bringt. Das
HK war das offizielle Hoheitszeichen des Dritten Reiches und
mußte nach geltendem Völkerrecht zur Identifikation auf
Flugzeugseitenrudern und anderen Fahrzeugen angebracht werden. Bei der
Bismarck spiegelte es auch den Stolz des Systems auf das größte
Schlachtschiff seiner Zeit wieder und sollte das Schiff gleichzeitig
vor Eigenbeschuß durch deutsche Flieger, die es irrtümlich
für feindlich halten, geschützt werden. Ich hätte gerne
auf diese Lackierung verzichtet, aber wie oben schon erläutert,
ist sie Teil der originalen, historischen Farbgebung dieses Schiffes
und somit ein Teil der Geschichte!
Nachdem
dieser Abschnitt der
Lackierung abgeschlossen war, konnte ich den Heckteil noch einmal neu
lackieren. Was man auf dem Foto oben glücklicher weisen nicht mehr
sieht ist, daß der Versuch nach einer Klarlackierung mit
JPS-Seidenmatt, ein dünnes Wash aufzutragen, um die leuchtende
Flagge
dem allgemeinen Alterungsgrad des Decks anzupassen, gründlich
schief ging. Der Klarlack war noch nicht richtig trocken und mir die
Humbrol Verdünnung ausgegangen, weshalb ich mit
Kunstharzverdünner arbeiten mußte, was bis dahin auch gut
gegangen war. Hier verwandelte sich jedoch der Klarlack in Sülze
und die Lackierung war ruiniert. Ich mußte sie bis auf das Deck
hinunter entfernen. Danach habe ich die Plankenfarbgebung im
Falggenbereich wieder herstellen müssen und zwar so, daß man
keinen Übergang sieht, da der außerhalb der roten
Fläche liegt! Ist doch bestens geworden oder? Dann fing die
Schabloniererei wieder von vorne an und die Trockenzeiten von vier
Tagen auch! Danach weiß man diese Arbeit zu schätzen, ganz ehrlich!
Jetzt
kann ich die Aufbauten und das Deck endlich
mit den ganzen Details bekleben. Das dauert noch ewig, denn wie
beschrieben sind die Baureihenfolge der Anleitung und die Logik
natürliche Feinde. Bei 140 Ausgaben ist die Suche nach der Ausgabe
zum Bauabschnitt mit den passenden Teilen eine nervtötene Arbeit.
Glücklicherweise habe ich die Daten auf dem Laptop, so das ich
nicht noch das ganze Papier durchblättern muß!! Die Blister
hatte ich schon vorsorglich alle mit der Ausgaben-Nr. beschriftet damit
ich sie wiederfinde. Nun kommt die mentale Hochleistung im Geiste die richtige Ausgabe für die passenden Abschnitte im Bauablauf zu finden. Ich habe den Aufbau so organisiert:
- Der Rumpf und alle darin verbauten Elektronikteile sowie Versteifungen werden montiert.
- Nach
der Lackierung der möglichst blanken Decks und Aufbauten, werden
die Decks gemäß den Vorgaben zusammen geschraubt und die
Babetten montiert.
- Anschließend
alle Kleinteile außer den Reling-Ätzteilen und oder
ähnlich empfindlichen Teilen die man am Schluß montieren
sollte.
- Nach den Decksdetails werden die
Aufbautendetails montiert und zwar von unten nach oben. Die Aufbauten
werden einzeln bearbeitet und erst nach dem der oberste Teil montiert
wurde zusammengesetzt und verschraubt. Leitungen etc werden dabei
verlegt.
- Die weitere Montage erfolgt Baugruppenorientiert. Wobei jede Decksinsel eine Baugruppe darstellt.
- Bevor
die Aufbauten mit dem Deck verschraubt werden werden die Platinen und
die Geschützelektrik eingebaut, soweit möglich.
- Dann
werden die Decksegmente mit den Aufbauten verhochzeitet und die
restlichen Anschlüsse auf der Deckunterseite angeschlossen.
- Testen der Elektronik gemäß der Bauanleitung!
- Ausetzen
des Decks auf den Rumpf und den Ständer, Probelauf aller
Geschütze und Funktionen. Gegebenenfalls nacharbeiten.
- Wenn alles läuft die Feinen Details wie Relings und andere Teile (Kran, Beiboote) abschließend ergänzen.
- Takelage montieren. Zuerst das stehende Gut* dann die Antennen und laufendes Gut*
*Stehendes
Gut nennt der Seemann Seile und Taue die der statischen Stabilität
der Masten dienen. Sie sollen diese stabilisieren und werden immer
zuerst montiert. *Laufendes Gut ist demnach beweglich und dient
z.B. dem Setzen von Flaggen und Signalen oder als Antennendraht
für den Funk. Hier sollte man von innen nach außen arbeiten
um sich das anbringen zu erleichtern. Generell treibt einen diese
Arbeit in den Wahnsinn, wenn man das System dahinter nicht durchschaut,
daher ausgeruht und nach genauer vorheriger Analyse aller "Gute"
anfangen. Wenn die Geduld fehlt aufhören oder garnicht erst
anfangen!
 |  | Details der Farbgestaltung in der Zwischenstufe. Die Aufbauten sind nur lose aufgesetzt. | Es ist gut nachzuvollziehe, daß man um alle Teile gut lackieren zu können, diese vor dem Einbau bemalen sollte. |  |  | Der
fertig gealtere Brückenbereich. Die Farbfolge ist Schwarz für
die Bullaugen, Grau für die Aufbauten, dann Dark Wash, dann
Weiß/Hellgrau gedrybrusht als Schlaglicht.
| Das
Dark Wash wurde in feuchtem Zustand mit einem breiten, weichen Pinsel
nach oben gebürstet, um den Schatteneffekt unter den Bullaugen,
etc. zu verstärken. Zwischen den Arbeitsgängen immer den Pinsel trocken säubern, auf Küchenkrepp! |  |  | Was hier aus der Nähe ziemlich unordendlich wirkt, wird in 1-2m Entfernung ein homogener Eindruck! | Bedenke
das Schiff ist auf See, Ruß aus den Schornsteinen, Gischt aus
Salzwasser, etc. ausgesetz. Das hinterläßt Rostspuren und
dunkle Ränder und Verläufe |  |  | Das Altern mit Drybrushen und Wash ist nur vor der Montage der feinen Details möglich. Die Kleinteile sollten separat behandelt werden. | Auf
den Decks und Ebenen sind die Bereich, die häufig begangen werden,
heller als die Ecken und Winkel an denen selten jemand steht und geht! |  |  | Vergleich zwischen gealtert (links) und unbehandelt (rechts). | Vorher/Nachher nochmal größer. |
| Update vom 28.01.2022
Derzeit
folge ich meiner eigenen Ansage und arbeite alle Kleinteile, vom
unteren Deck, nach oben, ab. D.h., ich montiere alles was nicht bei der
Handhabung der Aufbauten stört, z.B. Poller und Wellenbrecher
etc.. Die kleinen Teile bedürfen einer genauen Begutachtung
unter der Lupenlampe bevor sie verbaut werden und noch wichtiger, die
Bauanleitung muß auf korrekte Angaben überprüft werden.
Z.B. bei den Lüftern an den Geschütztürmen stimmen die
Teile Nummern in der Bauanleitung nicht immer mit denen am Gußast
überein (gilt auch für Ätzteile!). Daher lieber zweimal
nachschauen, (im Zweifelsfall sogar auf Fotos). So
geht es derzeit wild durch die Ausgabennummern und Bauabschnitte. Dabei
den Überblick nicht zu verlieren, kann nur mit Disziplin und
Vorbereitung verhindert werden. Ich hatte mir schon beim Eintreffen der
Ausgaben jeden Blister mit der Ausgabennummer beschriftet und alle
Ausgaben der Bauanleitungen aus dem Internet heruntergeladen und dem
Laptop gespeichert. So kann ich anhand der Nummer auf der
Blisterpackung sofort die dazugehörige Ausgabe der Bauanleitung
öffnen. Diese Ordnung hatte ich auch bei der Lackierung der
Kleinteile beibehalten, so das nun alle Bauteile lackiert in den
dazugehörigen Blisterzboxen liegen sollten. Das das gelegentlich
nicht ganz hingehauen hat, ist kaum der Rede wert. Es sind ja nur
Kleinteile, die meist mehrfach in den Blistern unterschiedlicher
Ausgaben auftauchen. Hat man z.B. die Poller nicht in der Richtigen Box
sollten diese recht schnell zuzuordnen sein. Dadurch, daß
mit fortschreitenem Aufbau, die Anzahl der Blister abnimmt, wird die
Gesamtmenge der Boxen stetig kleiner und die Teileflut zunehmend
übersichtlicher. Die Relings und feinen Ätzteile spare
ich mir aber möglichts so lange auf, bis ich die gesamte
Elektronik verbaut und getestet habe. Diese feinen Details neigen bei
der Handhabung der Baugruppe nämlich dazu als erste auf der
Strecke zu bleiben. Also warte ich mit dem Einbau solange wie sinnvoll
und nötig. Alle die nur nach der Anleitungsreihhenfolge
arbeiten können, sind spätestens jetzt überfordert. Aber
keine Angst. Spätestens wenn man fertig ist sind alle Teile
verbaut, meistens ;0).
Die Geschütze aller
Größen lasse ich übrigens solange ausgebaut, bis die
Decks vollständig bestückt sind. Dann werden diese eingebaut
und die Verdrahtung fertiggestellt. Jetzt folgt der technische Test und
dann die Schlußarbeiten. Zwischendurch gehe ich mit dem Pinsel
noch über die ein oder andere Stelle, um glänzende
Klebstoffflecken oder fehlende Drybrush Effekte zu bearbeiten.
Gelegentlich muß auch der Gesamteindruck noch angeglichen werden
oder ein Wash ergänzt. Das sollte man alles erledigt haben, bevor
die Takelage einen dabei stört.
| Update vom 21.02.2022
Schon wieder
ein Monat weiter und noch immer nicht fertig. Ich habe die schlecht
Wetter Tage genutzt und alles montiert was geht. Aber leider
mußte ich feststellen, daß es unerwarteten Schwund gab. Auf dem Weg
vom Modell (im ersten Stock) in den Bastelkeller (zum Lackieren) sind
einige Teile irgendwie abhanden gekommen. Genau gesagt die beiden
Kabelschächte, die an der Aufbautenrückseite des
Brückenblocks vor dem Schonstein angebracht werden. Ich hatte sie
in einen Blister gepackt, um sie vor Verlust zu schützen, nachdem
sie lackiert wurden. Offensichtlich habe ich sie dann übersehen
und den Blister zusammen mit weiteren leeren Blistern entsorgt! Ärgerlich,
aber nicht zu ändern bei der schieren Anzahl der Teile.
Glücklicherweise konnte ich die Ausgabe noch nachbestellen, aber
nochmal sollte sowas nicht passieren.
Derweil habe ich die
verschieden Ätzteile am ganzen Schiff verbaut, mit Ausnahme der
äußeren Reling. Diese entspricht so garnicht dem Original,
denn da sind es Kipppfosten mit einer Kette, die auch leicht
durchhängt und nicht einfach rechteckige Rahmen wie bei einen
Balkongeländer oder ähnlichem. Glücklicherweise gibt es dafür ja Alternativen, aber dazu später mehr.
Neben
den schon mehrfach erwähnten Fehlern bei der Teilenummerierung
sind mir in den letzten Tagen diverse gravierende Fehler in der
Bauanleitung aufgefallen, darunter auch solche die zu falschen
Bauergebnissen führen können. Besonders bei den
Ätzteilen fehlen eindeutige Biegeanleitungen und die in den
Bildern gezeigten Teile sind dann auch noch ab und zu falsch
gebogen! Hier sollte man wirklich auf Fotos zugreifen. Besonders eklig
sind die Niedergänge bei denen die Treppenstufen in 90° Winkel
umgebogen werden müssen, nachdem die Seiten vorher an der selben
Stelle aufgebogen wurden. Hier ist Bruch Programm, da das verwendete
Edelstahlmaterial sofort abbricht. Messing wäre hier geschickter
gewesen! Ätzteile sind extrem zeitraubend und in meinem Alter
braucht man noch eine Brille und eine Lupenlampe um die winzigen Teile
biegen zu können. Sehr hilfreich sind dabei die Biegehilfen die
ich mir von Master Tools besorgt habe. Meistens aber nicht immer. Nach
maximal 2 Stunden muß man dann aber doch mal eine Pause machen
und alle Gliedmaßen durchbewegen.
Ich habe jeden
Decksabschnitt für sich so weit wie möglich fertiggestellt
und dann die Farbgebung angepaßt. Nach dem erneuten Testlauf der
Elektronik sollten diese dann einbaufertig sein. Am Bug und Heck habe
ich die Beleuchtung der Flaggenstöcke durch eine warmweiß
leuchtende Micro-LED aus einer Weinachtslichterkette ersetzt. Der
Lackdraht über den die LED angeschlossen wird kann durch den
Flaggenstock gezogen werden. Dabei sollte man aber aufpassen das der
Isolierlack nicht beschädigt wird, da es sonst zu
Kurzschlüssen kommen kann. Daher vor dem endgültigen
Festkleben erst auf Funktion testen! Dann können die Drahtenden an
das Kabel der eigentlich dafür bestimmten LED gelötet werden.
Die LED kann man ablöten und für andere Dinge nutzen. Ich
habe übrigens die LED mit dem Testgerät, das zum Modell
geliefert wurde, getestet um die Helligkeit zu prüfen. Am LED
Tester ist ein passender Vorwiderstand verbaut, der dem auf den
Platinen entsprechen sollte. Da die kleineren LEDs möglicherweise
höher Widerstandwerte benötigen könnten, sollte man sie
vor dem Einbau testen. In meinem Fall war der Vorwiderstand groß
genug, so das ich die LED einfach einlöten kann. Meine LED ist
zudem herstellerseitig in eine Tropfen Kleber oder Harz getaucht, um
sie gegen Feuchtigkeit zu schützen. Das hat den Vorteil das man
diesen etwas zurichten kann um die Form mehr einer Schiffslaterne
anzunähren. Besser als der blauleuchtende Knoten ist sie allemal!
Ein
weiterer farblicher Umbau gelang mir vorher schon bei der
Brückenbeleuchtung. Ich weiß nicht wer bei den
Bausatzentwicklern der Meinung war eine kaltweiße LED wäre
die korrekte Lichtquelle für die Brückenbeleuchtung. Die
hätten mal ein paar Kriegsfilme ansehen sollen, dann
wüßten sie, daß die Normalbeleuchtung gelb-weiße
Glübirnen waren und das nachts nur mit roter Beleuchtung
gearbeitet wurde. Ich habe die LED der Brücke mit samt den
Glasteil ausgebaut und erst die LED und dann die innenseite des
Glasteils mit rotem Klarlack (Tamiya) lackiert. Alles gut
trockenen lassen und dann wieder zusammengebaut und getestet. Wirklich
viel besser. Wer sich die Mühe machen will kann auch
einfach eine rote LED einlöten. Aber hier wieder an den
Vorwiderstand denken, denn rote LEDs haben einen anderen als
weiße! Bei der Gefechtsbrücke im Mast war der Umbau nicht
mehr möglich, da ich alles schon verklebt hatte und der LED nicht
mehr beizukommen war. Daher vorher dran denken!
Beim
Probeeinsetzen der Decks mußte ich leider feststellen, daß sich
die Rumpfform unter dem Eigengewicht des Rumpfes langsam verzieht.
Einige Schrauben habe ich nachgezogen und auch das Brückenteil am
Maschinenraum nachjustiert, dennoch bleibt ein 1-2mm breiter Spalt, der
je nach Einbausituation zwischen den Deckabschnitten oder am Bug oder
Heck sichtbar wird. Hebt man das Heck etwas an schließt sich der
Spalt und das Deck paßt auf ganzer Länge perfekt. Das
bedeutet, daß hier etwas geschehen muß um das Hänge
des Hecks zu unterbinden. Hier rächt sich das Fehlen jegliche
Spannten und des Kiels in der Rumpfkonstruktion. Bedingt durch die
vielen beweglichen Einbauten unter dem Deck, ist es auch nicht einfach
mal möglich ein Spannseil vom Bug zum Heck zu legen und es unter
Spannung zu setzen. Das Problem muß ich mir erst noch genauer
ansehen, bevor es eine zufriedenstellende Lösung gibt. Mehr dazu
später.
|
Fortsetzung folgt! |
|